GP Belgien

Spa:

Lewis Hamilton fuhr unter schwierigsten Bedingungen dem Sieg entgegen

Die Fans durften sich am Sonntag über einen Grossen Preis von Belgien freuen, der für Spa nicht typischer hätte sein konnte: Die Wetterbedingungen veränderten sich mehrfach, was zu einigen Drehern und Zwischenfällen führte.Am Ende hatte Lewis Hamilton das beste Händchen und sicherte sich trotz eines zwischenzeitlichen Ausflugs in das Kiesbett den Sieg. Der McLaren-Mercedes-Pilot verwies damit Mark Webber im Red Bull und Robert Kubica im Renault auf die Plätze.

Punkte gab es ebenfalls für Felipe Massa (Ferrari), Adrian Sutil (Force India), Nico Rosberg und Michael Schumacher (beide Mercedes), Kamui Kobayashi (Sauber), Vitaly Petrov (Renault) sowie Jaime Alguersuari (Toro Rosso) auf dem zehnten Rang.

Keine Punkte gab es für Sébastien Buemi (Toro Rosso) auf dem 13. Rang, Nico Hülkenberg (Williams) auf Platz 14 vor Sebastian Vettel. Der Red-Bull-Racing-Pilot erlebte einen Grand Prix voller Zwischenfälle. Timo Glock kam als 18. ins Ziel. Einen Ausfall gab es für Fernando Alonso (Ferrari), Jenson Button (McLaren-Mercedes) und Jubilar Rubens Barrichello (Williams).

Vor dem Start des Grossen Preises von Belgien gingen immer wieder Regenschauer nieder, zumindest zum Vorstart des ersten Rennens nach der Sommerpause war die Strecke trocken. Der Himmel präsentierte sich allerdings schon wieder gefährlich dunkel - zum Start des Rennes tröpfelte es dann bereits leicht. Die Temperaturen: 16 Grad Luft und 19 Grad Asphalt.

Am Start des Rennens kam Mark Webber nur ganz schlecht vom Fleck und fiel weit zurück. Die Reihenfolge am Ende der ersten Runde: Hamilton vor Kubica, Button, Vettel, Massa und Sutil. Am Ende der ersten Runde verloren die ersten Fahrer in der letzten Kurve die Kontrolle über ihr Auto. Barrichello und Alonso kollidierten, als sich der Williams-Pilot verbremste. Während das Rennen für den Jubilar gelaufen war, kam Alonso an die Box, um auf Regenreifen zu setzen.

In der zweiten Runde entschied sich die Rennleitung dazu, das Safety-Car auf die Strecke zu schicken. An der Spitze blieben die Autos angesichts des vermutlich schon wieder abziehenden Regens auf der Strecke.

Die Reihenfolge hinter dem Safety-Car: Hamilton vor Button, Kubica, Vettel, Webber, Massa, Hülkenberg, Sutil, Liuzzi und Rosberg auf dem zehnten Rang. Schumacher 13., Alonso 20. Glock 22 und Buemi 23.

In der dritten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben - dabei konnte Vettel in der ersten Kurve einen Platz gegen Kubica gewinnen. In der vierten Runde musste Alonso wieder auf Slicks zurückwechseln. Bruno Senna musste sein Auto nach einem Dreher in der fünften Runde an der Box abstellen.

In der elften Runde musste sich Nico Rosberg gegen Vitaly Petrov zur Wehr setzen. Doch der Renault-Pilot kam am Mercedes-Piloten vorbei. Die Situation nutzte Michael Schumacher und zog auch vorbei. Dabei berührten sich beide, wodurch ein Teil des Frontflügels am Auto von Rosberg brach.

Die Abstände nach 13 von 44 Runden: Hamilton 8,3 vor Button, 8,7 vor Vettel, 9,5 vor Kubica, 10,1 vor Webber, 11,2 vor Massa, 14,2 vor Sutil, 20,1 vor Hülkenberg, 25,5 vor Petrov, 26,8 vor Schumacher, 28,7 vor Rosberg auf dem elften Rang. Alonso auf Platz 14 mit 43 Sekunden Rückstand, Glock 20. mit +70,9 Sekunden.

In der 16. Runde begann es auf Start und Ziel wieder kurzzeitig leicht zu regnen. Prompt kollidierten Vettel und Button miteinander in der letzten Kurve. Der Deutsche hatte einen Angriff gewagt, dabei jedoch das Auto verrissen und die Kontrolle über sein Auto verloren. Dabei wurde der Kühler an Buttons Auto zerstört, weswegen der McLaren-Mercedes-Pilot aufgeben musste, während Vettel das Rennen nach einem Boxenstopp fortsetzen konnte. Der Deutsche fiel daraufhin auf den zwölften Rang zurück.

In der 19. Runde begann es in Malmedy wieder zu regnen - jedoch erneut nur kurz. Zudem wurde Vettel von der Rennleitung wegen der Kollision mit Button eine Durchfahrstrafe aufgebrummt. Diese absolvierte der Heppenheimer in der 20. Runde. Für ihn ging es bis auf den 14. Rang zurück.

Die Abstände zur Halbzeit: Hamilton elf Sekunden vor Kubica, 12,6 vor Webber, 14,8 vor Webber, 20,4 vor Sutil, 34,8 vor Schumacher, 36,4 vor Rosberg, 38,1 auf Kobayashi, 45,2 vor Alonso und 48,4 auf Petrov auf dem zehnten Rang. Vettel 14. mit +62 Sekunden vor Hülkenberg (+65,5) und Buemi (+82,1). Glock mit einer Runde Rückstand 19.

In der 23. Runde steuerte Webber die Box zum ersten Stopp an. Einen Umlauf später folgten Kubica und Massa. In der 25. Runde kam auch Hamilton zum Reifenwechsel. In der 25. Runde war das Rennen für Vettel endgültig gelaufen, als ihm Liuzzi beim Überholmanöver an den Hinterreifen fuhr. Dadurch ereilte den Red-Bull-Racing-Piloten ein Plattfuß, mit dem fast die komplette Runde zurück an die Box humpeln musste. Auf der 20. Position ging der Deutsche mit einer Runde Rückstand wieder auf die Strecke.

In der 33. Runde setzt erneut Regen ein! Die Spitze ging in dieser Runde noch nicht an die Box - erst ab Sutil. Hamilton an der Spitze rutschte prompt ins Kiesbett, schaffte dann aber, die Runde fehlerlos bis an die Box zu fahren. Die Reihenfolge: Hamilton vor Webber und Kubica (der beim Stopp zu weit rutschte), Massa, Sutil, Schumacher, Kobayashi, Alonso, Rosberg sowie Petrov auf der zehnten Position. Hülkenberg auf Platz 13 - der auf Slicks im Regen kämpfte, Buemi 15. vor Vettel. Glock 19.

In der 37. Runde war das Rennen für Alonso gelaufen, der sich bei stärker werdendem Regen von der Strecke drehte und mitten auf der Strecke liegen blieb, weswegen die Rennleitung das Safety Car auf die Strecke schickte. In der 40. Runde gab die Rennleitung das Rennen wieder frei. Während sich an der Spitze keine Positionsveränderungen ergaben, konnte weiter hinten Rosberg an Schumacher vorbeigehen.

Ein glückliches Händchen beweist Kobayashi

Ein glückliches Händchen beweist Sauber-Pilot Kamui Kobayashi. Der Japaner wechselt gleich zu Beginn auf den harten Gummi. Kommt in dem Regen-Chaos nach dem Start als 13. zurück ins Rennen. Dann verzieht sich der Regen, die Piste trocknet ab – und Kobayashi hat den obligatorischen Zwischenstopp schon hinter sich. So findet sich Kobayashi bei der Zieldurchfahrt auf Rang acht wieder und holt vier Punkte – nicht schlecht von Startplatz 18 aus.

Als Pedro de la Rosa kurz vor Schluss auf Rang 10 liegt, tickert BLICK-Experte Roger Benoit live aus Spa: «Was für eine Auferstehung nach der katastrophalen Qualifikation.» Doch dann rutscht De la Rosa ins Kiesbett. Der Spanier wird 12. Benoit: «‹Verdammt›, wird man bei Sauber fluchen.»

Buemi fällt gleich beim Start auf den letzten Platz zurück. Dann vertut sich der Romand in der Reifenwahl, was einen Extrastop als Konsequenz nach sich zieht. Buemi muss das Feld von hinten aufrollen, genau wie Fernando Alonso. Denn der Spanier setzt nach einem Crash kurz nach dem Start ebenfalls auf Intermediates – und vertut sich damit.

Rennergebnis GP von Belgien in Spa-Francorchamps

  • 1 L. Hamilton McLaren-Mercedes 1:29:04,268
  • 2 M. Webber Red Bull Racing + 1,5
  • 3 R. Kubica Renault + 3,4
  • 4 F. Massa Ferrari + 8,2
  • 5 A. Sutil Force India + 9,0
  • 6 N. Rosberg Mercedes GP + 12,3
  • 7 M. Schumacher Mercedes GP + 15,5
  • 8 K. Kobayashi Sauber F1 + 16,6
  • 9 V. Petrov Renault + 23,8
  • 10 J. Alguersuari Toro Rosso + 29,4
  • 11 V. Liuzzi Force India + 34,8
  • 12 P. de la Rosa Sauber F1 + 36,0
  • 13 S. Buemi Toro Rosso + 39,8
  • 14 N. Hülkenberg Williams + 1L
  • 15 S. Vettel Red Bull Racing + 1L
  • 16 H. Kovalainen Lotus F1 Racing + 1L
  • 17 L. di Grassi Virgin Racing + 1L
  • 18 T. Glock Virgin Racing + 1L
  • 19 J. Trulli Lotus F1 Racing + 1L
  • 20 S. Yamamoto Hispania Racing + 2L

Ausfälle

  • 2 Runde R. Barrichello Williams Kollision mit Alonso
  • 6 Runde B. Senna Hispania Racing Defekt
  • 16 Runde J. Button McLaren-Mercedes Kollision mit Vettel
  • 38 Runde F. Alonso Ferrari Fahrfehler, Crash

Schnellste Rennrunde: L. Hamilton 1:49,069 (Rd. 32)

Startaufstellung zum GP von Belgien

  • 1 M. Webber Red Bull Racing 1:45,778
  • 2 L. Hamilton McLaren-Mercedes 1:45,863
  • 3 R. Kubica Renault 1:46,100
  • 4 S. Vettel Red Bull Racing 1:46,127
  • 5 J. Button McLaren-Mercedes 1:46,206
  • 6 F. Massa Ferrari 1:46,314
  • 7 R. Barrichello Williams 1:46,602
  • 8 A. Sutil Force India 1:46,659
  • 9 N. Hülkenberg Williams 1:47,053
  • 10 F. Alonso Ferrari 1:47,441
  • 11 M. Schumacher Mercedes GP 1:47,874 *
  • 12 N. Rosberg Mercedes GP 1:47,885 **
  • 13 J. Alguersuari Toro Rosso 1:48,267
  • 14 V. Liuzzi Force India 1:48,680
  • 15 S. Buemi Toro Rosso 1:49,209
  • 16 H. Kovalainen Lotus 1:50,980
  • 17 T. Glock Virgin Racing 1:52,049
  • 18 J. Trulli Lotus 2:01,491
  • 19 K. Kobayashi Sauber F1 2:02,284
  • 20 B. Senna HRT 2:03,612
  • 21 S. Yamamoto HRT 2:03,941
  • 22 P. de la Rosa Sauber F1 2:05,294
  • 23 L. di Grassi Virgin Racing 2:18,754
  • 24 V. Petrov Renault

* Michael Schumacher wird um 10 Plätze nach hinten versetzt (Strafe aus Rennen am Hungaroring wegen Behinderung von Barrichello)

** Nico Rosberg wird um 5 Plätze nach hinten versetzt wegen Getriebwechsel

Alguersuari verliert seinen WM-Punkt

Algersuari

Jaime Alguersuari fuhr in Belgien ein gutes Rennen und wurde als Zehnter abgewunken, was ihm seinen vierten WM-Zähler in dieser Saison bescherte. Doch die Freude darüber wehrte nur kurz. Die Rennleitung brummte dem Spanier nach dem Rennen eine Durchfahrtstrafe auf, die in eine Zeitstrafe von 20 Sekunden umgewandelt wurde. Was war passiert? Alguersuari liess im Zweikampf mit Vitantonio Liuzzi eine Schikane aus und verschaffte sich damit einen Vorteil.

Damit rückt ausgerechnet Liuzzi auf den zehnten Rang nach vorne, während Alguersuari nur noch als 13. geführt wird.

29.8.2010