Lauda kann Hamiltons Manöver nicht verstehen

Experte Niki Lauda kritisiert Lewis Hamiltons

Manöver gegen Kamui Kobayashi und weist dem McLaren-Piloten die alleinige Schuld zu

Es hat mittlerweile Tradition, dass Niki Lauda nach den Rennen harte Kritik äussert, wenn Lewis Hamilton einen Fehler gemacht hat. Schon beim Rennen in Kanada, als Hamilton mit seinem Teamkollegen kollidierte, ging der Österreicher mit dem Weltmeister von 2008 hart ins Gericht. In Spa-Francorchamps leistete sich Hamilton erneut einen Fehler, obwohl er bereits im Qualifiying eine Verwarnung kassierte.

Nachdem der McLaren-Pilot auf der langen Geraden vor Les Combes am Sauber von Kamui Kobayashi vorbeigegangen war, zog er kurz vorm Kurveneingang unerwartet nach aussen und berührte mit seinem linken Hinterrad das rechte Vorderrad des Japaners. In der Folge rutschte er in die Begrenzung und wirkte nach dem Ausfall etwas benommen. Die Schuld sah er nicht bei sich. Teamchef Martin Whitmarsh bekräftigt diese Auffassung. Doch viel mehr Anhänger scheint diese Ansicht nicht zu haben. Neben Marc Surer ist auch Lauda davon überzeugt, dass einzig und allein Hamilton die Schuld trägt: "Zuerst einmal denke ich, dass Lewis einer der besten Fahrer in der Formel 1 ist, wenn er nicht solche dummen Fehler machen würde. Wenn er auf seiner Linie geblieben wäre, nachdem er ihn überholt hat, wäre er am Ende mindestens Dritter geworden. Wieso ist er nach links gezogen? Es gab keinen Grund dafür. Das verstehe ich nicht. Er ist so gut, warum ist er nicht auf seiner Linie geblieben? Er wäre auch so als Erster in die Kurve eingebogen", schildert der Österreicher der 'BBC'.

Im Gegensatz zur McLaren-Meinung sieht Lauda bei Kobayashi keine Schuld: "Man konnte nicht erwarten, dass Hamilton nach links zieht. Es gab keinen Grund dafür. Kobayashi hätte eher bremsen können. Aber warum? Ich wäre an Hamiltons Stelle in der Mitte geblieben und wäre von da in die Kurve eingebogen. Dann wäre nichts passiert", so Lauda. Noch während des Rennens untersuchten die Stewards den Vorfall. "Die Stewards haben entschieden, dass es ein normaler Rennunfall war", erklärt Lauda und erkennt im milden Urteil auch ein wenig Patriotismus und stellt mit einem schmunzeln fest: "Nigel Mansell ist ein Brite." Der Weltmeister von 1992 war beim Rennen in Spa einer der FIA-Stewards.

28.8.2011