Horner lobt Webber

Christian Horner erwartet 2012 noch viel

von Mark Webber

Das Rennjahr 2011 wird Mark Webber schnell zu den Akten legen wollen. Nachdem er 2010 noch lange Zeit auf Augenhöhe mit Sebastian Vettel um den WM-Titel gekämpft hatte, wurde er in diesem Jahr vom Deutschen regelrecht deklassiert. Doch der Schlussakt der Saison sorgte noch für ein Erfolgserlebnis beim Australier. Auch wenn er bei seinem Sieg von den Getriebeproblemen Vettels profitierte, stand für seinen Teamchef der richtige Mann ganz oben auf dem Podium.

"Mark ist ein verdienter Sieger. Er hat das ganze Wochenende konzentriert gearbeitet, und als er einmal in Führung war, ist er davongezogen", sagt Christian Horner nach dem Rennen. Der Brite ist sich bewusst, dass der Sieg gerade noch zur rechten Zeit kam: "Es ist toll für Mark, ein Rennen gewonnen zu haben. Es wäre für ihn schwierig gewesen, ohne einen Sieg in den Winter zu gehen, wenn Sebastian gleichzeitig elf Rennen gewonnen hat. Eines der besten Rennen für einen Sieg ist immer das letzte Rennen. Das baut ihn vor dem Winter gut auf."

Die durchwachsene Saisonbilanz des Australiers erklärt der 38-Jährige vor allem mit der Stärke seines Teamkollegen: "Sebastian war dieses Jahr auf einem unglaublich hohen Niveau - und das war Marks Problem. Er ist gegen einen Teamkollegen angetreten, der phänomenal in Form war", nimmt Horner Webber in Schutz. "Hoffentlich baut ihn dieser Sieg ähnlich auf wie Ungarn im Vorjahr. Er ist WM-Dritter. Jetzt kann er seine Batterien aufladen."

Darüber hinaus beobachtete Horner im Saisonverlauf eine deutliche Leistungssteigerung Webbers: "Seine zweite Saisonhälfte war viel stärker als die Erste." Eine Einschätzung, die sich beim Blick auf die nackten Zahlen nicht bestätigen lässt. Dort präsentiert sich Webbers Saison als relativ ausgeglichen. In den ersten zehn Rennen gewann er 139, in den letzten neun 119 Punkte. Auch bei den schnellsten Rennrunden sieht das Verhältnis mit vier zu drei ähnlich aus. Seine drei Pole-Positions hingegen holte Webber ausnahmslos in den ersten zehn Rennen.

Kein Zweifel besteht jedoch an der Feststellung, dass der 35-Jährige in Brasilien in deutlich besserer Verfassung als bei den vorherigen Rennen war. "Hier war er das ganze Wochenende konkurrenzfähig. Er hat sich intensiv mit den Reifen auseinandergesetzt und heute war er ein passender Sieger", sagt Horner, der im kommenden Jahr noch viel von seinem Fahrer erwartet: "Er ist jetzt Dritter in der Fahrer-WM und darf nach Indien, um sich einen Pokal abzuholen. Ich bin mir sicher, dass er 2012 sehr stark zurückschlagen wird."

29.11.2011