Glock unterschreibt neuen Marussia-Virgin-Vertrag

Timo Glock

sieht seine Zukunft in den nächsten Jahren bei Marussia-Virgin

Trotz eineinhalb sportlich frustrierender Jahre hat sich Timo Glock für einen Verbleib bei Marussia-Virgin entschieden. Dies wurde heute Morgen auf dem Nürburgring anlässlich des Heimrennens des Odenwälders offiziell bekannt gegeben. Damit ist bestätigt, dass die Option auf das dritte Jahr seines Vertrags gezogen wurde.

Glock gilt als Wunschpilot von Teamchef John Booth, hatte sich aber aufgrund der technischen Unterlegenheit seines Arbeitgebers schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt, sich ein neues Team zu suchen. Seit dem Rauswurf des umstrittenen CFD-Gurus Nick Wirth, dessen Funktionen nun vom früheren Benetton-Weltmeistermacher Pat Symonds wahrgenommen werden, scheint Glock jedoch wieder eine Perspektive zu sehen.

McLaren als Entscheidungshilfe

Ausschlaggebendes Puzzleteil für seine Entscheidung, sich noch vor dem heissen Transfersommer fest für 2012 zu binden, war jedoch die Kooperation mit McLaren, von der Marussia-Virgin genau wie in der Vergangenheit auch Force India profitieren möchte. Hinzu kommt, dass Alternativen ohnehin rar gesät sind, denn selbst wenn wo ein Cockpit frei wird (etwa bei Renault), stehen dort meist schon andere Kandidaten auf Pole-Position. "Ich bin sehr glücklich darüber, heute bestätigen zu können, dass Marussia-Virgin in den nächsten paar Jahren meine Heimat in der Formel 1 bleiben wird", erklärt Glock. "Vor allem freut es mich, diese Nachricht vor meinem Heim-Grand-Prix in Deutschland bekannt geben zu können, wo meine Karriere begonnen hat. Die vergangenen 18 Monate waren hart, aber das war nicht anders zu erwarten. Ich wusste, dass ich zuerst ein paar Schritte zurück machen muss, um nach vorne zu kommen. Wir haben schwierige Zeiten erlebt und ich kann es gar nicht mehr erwarten, beim Team zu sein, wenn die guten Zeiten kommen - und ich weiss, dass die kommen werden", ist der Ex-Toyota-Pilot überzeugt. "Mit den Schritten, die kürzlich unternommen wurden, glaube ich, dass wir unsere Ziele gemeinsam erreichen können. Dieses Jahr haben wir schon bewiesen, dass wir ein zuverlässiges Auto bauen können - und jetzt wollen wir auch ein schnelles bauen!"

Geschäftsführer Andy Webb verrät keine Details über die genaue Laufzeit des neuen Deals, bestätigt aber, dass es sich dabei um einen "langfristigen Vertrag" handelt. "Das stellt einen weiteren wichtigen Schritt bei unseren Planungen für Marussia-Virgin dar", erklärt er und stellt einmal mehr klar, dass Glock derjenige ist, um den das Team aufgebaut werden soll: "Timos Beitrag zum Team war in den vergangenen 18 Monaten von unschätzbarem Wert."

Grosses Lob vom Team

"Er wurde seinem Engagement, beim Aufbau des Teams von innen her zu helfen, vollkommen gerecht", lobt Webb. "Manchmal war es eine harte Reise und für einen Fahrer seines Kalibers mag es zwischendurch frustrierend gewesen sein. Sowohl Timo als auch das Team dürfen sich aber glücklich schätzen, nun mit tollen neuen Möglichkeiten konfrontiert zu werden, wo wir uns doch noch immer in den Kinderschuhen befinden." Und weiter: "Timo bringt dem Team trotz seiner jungen Jahre eine große Erfahrung und eine klasse Einstellung. Wir freuen uns schon darauf, zu sehen, was wir gemeinsam tun können, um das Maximum aus unseren Ressourcen herauszuholen - vor allem aus der vielversprechenden technischen Partnerschaft mit McLaren. Wir freuen uns darauf, die positive Beziehung mit Timo auch in Zukunft fortzusetzen."

Glock war 2004 zunächst als Jordan-Testfahrer in die Formel 1 gekommen, durfte dann aber gleich in seinem ersten Jahr auch vier Rennen bestreiten. Es folgte ein Abstecher über die ChampCar- und GP2-Serie, ehe er 2007 zunächst als dritter Mann bei BMW und ab 2008 als Toyota-Stammpilot in die Königsklasse zurückkehrte. Seit Anfang 2010 fährt er für Marussia-Virgin. Bestes Ergebnis bisher war Platz 14 beim Grand Prix von Japan in der vergangenen Saison.

24.7.2011