Schumacher mit falscher Strategie im Qualifying

Michael Schumacher

konnte sich am Ende nicht mehr gegen die Gegner wehren

Abgesehen davon, dass es im vorderen Mittelfeld der Formel 1 ohnehin sehr eng zugeht, braucht man vor allem bei unsicheren Wetterbedingungen eine glückliche Hand bei der Strategiewahl. Die hatte Michael Schumacher nicht. Eine Zehntelsekunde fehlte Michael Schumacher im Mittelteil der Qualifikation, um den Einzug in die Top-10 zu schaffen. Schuld daran war die strategische Auslegung der Runden.

"Wir sind zu früh raus gegangen", gestand der Mercedes-Pilot. "Als die Strecke am besten war, waren unsere Reifen nicht mehr gut genug, um die Zeit fahren zu können. In Kurve sechs hab ich das verloren. Der Grund liegt darin, dass ich mit meinen Reifen zwei Runden lang unterwegs gewesen bin, insgesamt sogar drei Runden, aber eine Runde hatte ich zum Kühlen dazwischen. Die Reifen waren halt nicht mehr so, wie sie in der ersten Runde waren. Mein Teamkollege hat es da ein wenig anders angehen lassen und das hat geholfen."

Nico Rosberg ging später auf die Bahn. Als dann die Verhältnisse besser wurden, konnte er nachlegen - Schumacher hingehen nicht. "Es war ein Lotteriespiel", so Schumacher. "Es hat danach aussehen können, dass es vielleicht regnet. Insofern war man sich nicht sicher und hat versucht, ein Auto etwas früher rauszuschicken, ein Auto etwas zurückzuhalten. Jetzt sind wir halt 13. und gucken mal, was wir von da aus machen können."

Eine Hilfe am Renntag könnte der Regen sein, zumal Mercedes gerade bei Mischbedingungen und Nieselregen stark unterwegs waren. "Wir wissen, dass wir mit Trockenreifen einfach zu langsam sind, da fehlt uns einiges an Speed. Warum wir ausgerechnet mit Intermediates schnell genug sind, das ist schwierig zu erklären", fährt er fort. Zwar würde Regen helfen, doch für eine grosse Überraschung wäre das wohl zu wenig. "Ich gehe nicht davon aus, dass das ganze Rennen optimale Intermediatebedingungen zur Verfügung stehen", so der 42-Jährige. "Insofern, wenn es wieder trocken wird, tritt wieder der Kanada-Effekt ein; man wird wieder zurückgestuft. Es wäre gut, wenn er zum richtigen Zeitpunkt käme, um uns nach vorne zu spülen", fährt er fort, relativierte aber sofort: "Lass uns nicht über Hilfe von oben reden, sondern lass uns über das reden, was uns fehlt - und das ist sicherlich Speed. Gerade hier in den Hochgeschwindigkeitspassagen macht sich unser Manko doch noch viel mehr bemerkbar. Daran werden wir sicherlich in Zukunft noch arbeiten."

9.7.2011