Schweizer Trio vor schwerer Aufgabe

Perez und Kobayashi in Valencia:

Das wird alles andere als ein Zuckerschlecken, wenn die zwei Sauber Fahrer Punkte ergattern wollen

Enttäuschung bei Sauber, Pech für Buemi: Das Schweizer GP-Trio stand gestern im Yachthafen von Valencia im Gegenwind. Die können ja starten, von wo sie wollen – die fahren auf jeden Fall in die Punkte! Die meisten Rivalen im Fahrerlager verehren den Sauber C30 ehrenvoll als Reifenflüsterer und Punktelieferant. 2011 schaffte es das Team aus Hinwil auch deshalb immer in die Punkteränge, weil Auto und Piloten den Gummi sanft behandelten.

Chef Peter Sauber bei Zigarre und Apfelkuchen zu SonntagsBlick: «Wenn das die anderen sagen, ist das in Ordnung. Doch das Rennen ist ein anderes Kapitel – die Leistung in der Qualifikation hat mich enttäuscht.» Klare Worte.

Besonders die Perfomance von Rückkehrer Sergio Pérez (16.) hat bei Sauber Spuren hinterlassen: «Ich bin froh, dass er wieder im Cockpit sitzt. Aber in Teil zwei war er langsamer als in Teil eins. Im Normalfall sollte da eine deutliche Verbesserung eintreten.»

Umgesetzt hat diese Vorgabe nur Kobayashi. Der Japaner steigerte sich im zweiten Quali-Teil um sechs Zehntel: Platz 14. Zufrieden war der sensationelle Siebte von 2010 trotzdem nicht: «Ich hatte Probleme, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen. Aber am Sonntag sind wir jeweils viel besser. Das ist beruhigend.»

Für den nötigen Rückenwind im Rennen setzt Sauber auf die Vorhersage der Wetterfrösche: Die Stadtstrecke am Yachthafen soll heute bei über 30 Grad vor Hitze glühen. «Damit steigt bei der Konkurrenz der Reifenverschleiss, das ist für unser Auto ein Vorteil. Aber zuerst müssen wir die ersten Kurven ohne Feind­berührung überstehen. Sonst bleiben uns nur die schlechten Eindrücke der Quali!»

Sebastien Buemi (17.) erreichte gestern das wichtigste Zwischenziel: Er legte im internen Duell gegen den angezählten Jaime Alguersuari weiter vor (7:1) und knöpfte ihm eine halbe Sekunde ab. Für den Spanier könnte das Heimrennen in Valencia die Abschiedsvorstellung werden! Sitzt in Silverstone bereits der fliegende Australier Daniel Ricci­ardo (21) im Auto?

Buemi wurde im zweiten Teil der Quali eingebremst, als Maldonado den Williams mitten auf der Strecke parkte: «Die roten Flaggen haben unsere Pläne durchkreuzt. Danach mussten wir unsere Strategie ändern, ich konnte nicht mehr zusetzen. Wenigstens haben wir dadurch einen Satz mit frischen Reifen sparen können.»

26.6.2011