Button: "Pole-Position kein grosser Vorteil mehr"
Button rätselt genau wie Teamkollege Hamilton
über die Pace von Red Bull
Jenson Button nimmt den Grand Prix von Italien unmittelbar hinter Teamkollege Lewis Hamilton als Dritter in Angriff. Auf die Fabelzeit von Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel fehlte dem Weltmeister des Jahres 2009 in Q3 mehr als eine halbe Sekunde, weshalb er im Hinblick auf das Rennen noch nicht so recht weiss, woran er ist.
Seinen letzten Versuch im dritten und entscheidenden Teil des Qualifyings brach Button vorzeitig ab und hat dafür folgende Begründung parat: "In Q3 lief es nicht schlecht, nachdem wir uns im Verlauf des Wochenendes stetig gesteigert haben. Mein erster Run war sehr gut und ich war mit der Rundenzeit wirklich glücklich. Ich dachte, mit einem zweiten Run könnte ich noch etwas zulegen, habe dann aber doch keine Verbesserung mehr erzielen können, nachdem ich bereits in der ersten Schikane ein Zehntel habe liegen lassen. Diesen Rückstand konnte ich im Verlauf der Runde nicht mehr aufholen, weshalb ich den Run vorzeitig abgebrochen habe, um Reifen zu sparen", so Button weiter. "Selbst wenn ich meine Zeit noch hätte verbessern können, hätte ich dann im Rennen mit schlechteren Reifen dagestanden."
Für den Sonntag hofft der Brite auf einen ereignisloseren Tag als beim vorangegangenen Grand Prix von Belgien, als er sich von Startplatz 13 bis aufs Podium nach vorn gekämpft hatte. "Heute hatten wir so oder so keine Chance auf Platz eins, denn die Pace von Red Bull hat mich wirklich überrascht. Morgen ist ein neuer Tag. Ich freue mich, einmal von vorn angreifen zu können, anstatt erst durch das halbe Feld fahren zu müssen. Wir werden sehen, was von Platz drei aus möglich sein wird." Aufgrund der KERS-Probleme am Red Bull von Mark Webber am Samstag liegt der Verdacht nahe, dass Button für den Start auf ähnliche Schwierigkeiten am Auto von Polesetter Vettel hofft. Inwiefern ihm diese allerdings helfen würden, darüber hegt der McLaren-Pilot noch Zweifel. "Von da, wo ich losfahre, ist es bis hin zur ersten Kurve recht eng. Wenn die beiden vorne Seite an Seite fahren, hast du als Dritter in der Regel keine Chance, vorbeizukommen", weiß Button und hält fest: "Das Wichtigste ist, in der ersten Schikane nicht irgendetwas Dummes zu versuchen, denn das Rennen ist lang."
Zudem hat Vettel bereits angekündigt, dass er sich für das 53-Runden-Rennen am Sonntag aufgrund der jüngsten Updates am RB7 in guter Verfassung sieht. "Ich kann mir schon denken, was Seb damit meint", so Button vielsagend. Auch dem Briten ist genau wie Teamkollege Hamilton nicht entgangen, dass der Red Bull inzwischen sowohl in den Kurven als auch auf den Geraden das Auto ist, das es zu schlagen gilt: "Es sieht nicht so aus, als würden sie besonders viel Flügel fahren. Dennoch nehmen sie uns im letzten Sektor, wo es die schwierige Hochgeschwindigkeitskurve gibt, eine halbe Sekunde ab." Von Aufgeben kann im Hause McLaren allerdings keine Rede sein. "Es sollte ein interessantes Rennen werden", sagt Button und ergänzt: "Die Zeiten von Red Bull waren gestern sicherlich sehr schnell, aber man weiss nie, mit wie viel Sprit an Bord sie gefahren sind. Ich glaube nicht, dass sie morgen ein allzu leichtes Spiel haben werden. Durch DRS ist die Pole-Position hier nicht mehr so wichtig wie noch in den vergangenen Jahren. Das Rennen wird auf jeden Fall spannend werden."
11.9.2011