Die Bilderstrecke zum Qualifying in Monza

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Sebastian Vettel knüpfte im Königlichen Park von Monza an seine bisherigen Saisonleistungen an und stellte seinen Red Bull RB7 einmal mehr auf die Pole-Position. Und das in überlegener Manier: Vettel benötigte 1:22.275 Minuten für seinen schnellsten Umlauf auf der 5,793 Kilometer langen Strecke bei Mailand. Damit blieb der Deutsche rund 0,5 Sekunden vor seinen Rivalen - ein sehr starker Auftritt!

Zunächst hatte es allerdings nicht unbedingt danach ausgesehen, dass Vettel derart sicher auf den ersten Platz fahren würde, denn in den Freien Trainings hatte sich der WM-Spitzenreiter noch einen heissen Tanz mit den McLaren-Piloten geliefert. Jenson Button (3.) und Lewis Hamilton (2.) waren schliesslich auch die schärfsten Verfolger Vettels, hatten ihm aber nichts mehr entgegenzusetzen. Die weiteren Deutschen erzielten ebenfalls ordentliche Ergebnisse. Michael Schumacher (Mercedes) wurde auf Rang acht abgewinkt, Nico Rosberg (Mercedes) kam - mit einer etwas anderen Taktik - auf den neunten Platz. Adrian Sutil (Force India) verpasste als Zwölfter den Einzug in die Top 10, Timo Glock (Marussia-Virgin) tat sein Möglichstes und hielt als 21. zumindest den Teamkollegen hinter sich.

Q1: Maldonado verschrottet seine Frontpartie

Doch der Reihe nach: Im ersten Abschnitt der Qualifikation sorgten ganz andere Namen für Aufsehen. Pastor Maldonado (Williams) verlor sein Fahrzeug nämlich gleich zu Beginn außer Kontrolle und krachte eingangs der Zielgeraden spektakulär in die Banden. Die Frontpartie war sofort ab, doch der Venezolaner reagierte geschickt und steuerte seinen Boliden in die Boxengasse und zu seiner Crew. Dort erhielt Maldonado einen neuen Frontflügel, während die Mechaniker sein Auto überprüften. Nach wenigen Minuten erhielt der Formel-1-Neuling grünes Licht und konnte wieder in das Geschehen auf der Strecke eingreifen, das zu dieser Zeit bereits Vettel als Spitzenreiter sah. Die 1:24.002 Minuten des amtierenden Champions wurden umgehend von Hamilton unterboten - Platz eins für den Briten. Im Hinterfeld mühten sich die drei neuen Teams einmal mehr ab, hatten aber unterm Strich keine Chance, die zweite Einheit zu erreichen. Immerhin: Alle Piloten schafften es, nicht mehr als 107 Prozent der Bestzeit zu benötigen und sind daher startberechtigt. Danach hatte es in den Freien Trainings nicht unbedingt ausgesehen. Das einzige "prominente" Opfer in Q1: Jaime Alguersuari. Der Toro-Rosso-Fahrer musste sich in 1:25.334 Minuten seinen Rivalen geschlagen geben und durfte vorzeitig Feierabend machen. Dahinter siegte Jarno Trulli im Lotus-Duell gegen Heikki Kovalainen, Timo Glock (Marussia-Virgin) landete trotz technischer Schwierigkeiten vor Jerome D'Ambrosio. Ganz am Ende die beiden HRT-Piloten, wobei Daniel Ricciardo knapp vor Vitantonio Liuzzi ankam.

Q2: Force India zieht den Kürzeren

In der zweiten, nur 15-minütigen Einheit der Qualifikation ging es einmal mehr eng zur Sache, denn der Einzug in die Top 10 stand auf dem Spiel. Force India und Sauber schienen sich dessen sehr wohl bewusst zu sein, denn die beiden Mittelfeld-Mannschaften setzten alles auf eine Karte - und scheiterten. Beide Teams hatten lange gezögert, doch letztendlich fehlte ihnen schlicht das Tempo. Sutil mühte sich in den letzten Minuten der Session vergeblich, kam der zehnten Position zwar immer wieder sehr nahe, doch der Sprung unter die Top 10 wollte dem Deutschen einfach nicht gelingen. Paul di Resta (Force India) machte es etwas besser und stellte seinen Rennwagen just auf Position zehn, doch ein beherzter Angriff von Bruno Senna (Renault) zerstörte die Hoffnungen des Schotten. Senna, der in diesem Jahr erst seinen zweiten Grand Prix bestreitet, schlug di Resta um gerade einmal 0,006 Sekunden und platzierte sich seinerseits auf Platz zehn - der Rest blieb deutlich hinter dem Weiterkommen zurück. Rubens Barrichello (Williams) klassierte sich vor seinem Stallgefährten Maldonado auf Platz 13, Sergio Perez (Sauber) fuhr mit 359 km/h Topspeed auf Position 15. Sebastien Buemi (Toro Rosso) erreichte im Königlichen Park von Monza den 16, Startplatz, Kamui Kobayashi (Sauber) musste sich mit Rang 17 begnügen. Und wieder auffällig: Die Hackordnung der Teams manifestiert sich im Klassement: Force India, Williams, Sauber und Toro Rosso rangieren fast einträchtig und wohlgeordnet vor den drei Hinterbänklern, die ebenfalls paarweise angeordnet sind.

Q3: Vettel schockt die Rivalen mit Bestzeit

Ein ähnliches Bild bot sich in Q2 an der Spitze des Klassements, die in 1:22.914 Minuten von Vettel behauptet wurde. Gemeinsam mit Button und Hamilton ging der Deutsche als Topfavorit in die letzte Einheit der Qualifikation, wo sich das Trio zunächst einen heissen Tanz lieferte. Button legte in 1:22.777 Minuten etwas vor, doch Vettel hatte in 1:22.613 Minuten eine Antwort - auf weichen Reifen.

Während Senna vollkommen auf die Teilnahme an der dritten Sitzung verzichtete und sich damit mit Startplatz zehn zufriedengab, ging Rosberg mit einer vollkommen anderen Strategie an den Start: Der Mercedes-Pilot wählte die härteren Pirelli-Reifen für seine schnellen Runden, um möglicherweise im Rennen von dieser Entscheidung zu profitieren. An der Spitze spielte er damit aber keine Rolle. Vielmehr waren dort weiche Pneus gefragt, doch eigentlich war die Entscheidung bereits zugunsten von Vettel gefallen. Der WM-Spitzenreiter legte jedoch noch einmal nach - und wie! Vettel umrundete Monza in 1:22.275 Minuten und stellte seinen RB7 souverän auf die Pole-Position. Hamilton erreichte 0,450 Sekunden dahinter Rang drei, Button war um 0,502 Sekunden geschlagen. Und Ferrari? Die Lokalmatadoren spielten in Q3 überhaupt keine Rolle und konnten ihre Fans nicht mit vorderen Startplätzen verwöhnen. Fernando Alonso (Ferrari) besiegte aber immerhin Mark Webber (Red Bull) und Felipe Massa (Ferrari). Witali Petrow (Renault) sortierte sich noch vor Schumacher und Rosberg auf Position sieben ein, der nicht gestartete Renault-Quereinsteiger Senna blieb auf Platz zehn.

11.9.2011