Die Veteranen denken nicht ans Aufhören
Veteranen auf der Piste:
Michael Schumacher und Rubens Barrichello sind auch 2012 am Start
Michael Schumacher hat zwar schon einmal "aufgehört", um seine Entscheidung dann doch noch einmal über den Haufen zu werfen und ein Comeback zu feiern. Rubens Barrichello ist immer noch mit von der Partie und denkt derzeit ebenfalls nicht ans Aufhören. Sowohl der Deutsche als auch der Brasilianer sind Vollblut-Rennfahrer, und da ist das Verlangen nach Höchstgeschwindigkeit, Fliehkräften und Wettkampf immer noch sehr gross.
Barrichello, der mit vier WM-Punkten abgeschlagen auf Rang 17 liegt und sich auch immer wieder durch Pastor Maldonado unter Druck gesetzt sieht, hört nicht auf den Ratschlag des einen oder anderen "Experten", der ihm den Rat gibt, seinen Helm an den Nagel zu hängen. "Ich möchte das Team nicht verlassen", so der 39-Jährige, der mittlerweile 317 Starts auf seinem Konto hat. "Ich will im kommenden Jahr wieder Rennen fahren. Da gibt es nicht viel zu sagen. Wir halten Tag für Tag weitere Gespräche ab. Alles Weitere solltet ihr das Team fragen." Auf Spekulationen zu einem möglichen Arbeitgeber möchte sich der Rennfahrer aus Sao Paulo nicht einlassen: "Schauen wir einmal. Ich möchte mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen und sagen, dass ich dies oder jenes tun werde. Ich will im kommenden Jahr mit einem konkurrenzfähigen Auto antreten. Ich denke, Williams kann mir das bieten. Ich muss einfach abwarten. Alles, was ich jetzt sage, wird meine Zukunft nicht verbessern." Auch den Vergleich mit seinem Teamkollegen scheut Barrichello nicht, ob dies ein Nico Rosberg war oder aktuell ein Maldonado ist: "Es wäre nicht fair, einen Vergleich zwischen den beiden zu ziehen. Pastor und Nico sind aber beide sehr schnell. Es gibt sicherlich Situationen, in denen der eine besser wäre als der andere. Pastor ist sehr schnell, was die eine schnelle Runde in einem Formel-1-Auto angeht. Wenn ich nach 19 Saisons in der Formel 1 noch vor ihm ankommen kann, bedeutet das, ich schlage mich sehr gut. Mehr kann ich nicht sagen."
Er könne sich eine Zukunft an der Seite eines jeden Formel-1-Piloten vorstellen - mit einer Ausnahme: "Ich komme gut mit meinen Stallgefährten aus. Davon profitiert ja auch das Team. Es muss darum gehen, offen darüber zu reden, wie man Fortschritte erzielen und das Team verbessern kann. In dieser Hinsicht verstand ich mich mit allen Teamkollegen gut. Bis zu einem gewissen Punkt auch mit Schumacher. Irgendwann hatte ich aber die Nase voll davon. Abgesehen davon komme ich prima mit meinen Stallgefährten aus. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Pastor. Wir sprechen die gleiche Sprache, was die Kommunikation natürlich vereinfacht. Er nutzt schon einige meiner englischen Ausdrücke, wenn wir uns über Autos unterhalten. Das bedeutet, dass er dazulernt. Indem er diese Begriffe verwendet, stellt er das unter Beweis. Das ist prima. Er muss natürlich von mir lernen, wie man über Autos redet. Ich habe in meinem Leben schliesslich nichts anderes getan."
Auch Kollege Michael Schumacher, zwar drei Jahre älter als Barrichello aber mit 280 irgendwie auch "jünger", hört ebenfalls nicht auf die "Experten", die ihm einen endgültigen Rücktritt nahe legen, nachdem er sich Teamkollege Nico Rosberg meistens geschlagen geben muss "Ich gebe keinen Deut auf irgendwelche Ratschläge", so der Rekordsieger. "Es gibt keinen Grund, weshalb wir jetzt über meine Zukunft reden sollten. Ich möchte da jetzt auch keine Anregungen liefern." Auch kommendes Jahr will Schumacher in der Königsklasse an den Start gehen: "Ich tue, was ich geplant habe. Das heißt: Ich werde definitiv im kommenden Jahr am Start sein. Alles Weitere wird sich anschliessend zeigen."
11.9.2011