Briatore als Vermarkter zurück in die F1 ?

Briatore kann sich eine Formel-1-Zukunft

vorstellen - aber nicht als Teamchef

Ex-Renault-Teamchef Flavio Briatore ist einer Rückkehr in die Königsklasse des Motorsports nicht abgeneigt, ein Comeback als Teamchef kommt für ihn jedoch nicht in Frage.

"Wenn ich zurückkehre, dann aber sicher nicht mehr als Teamchef. Ich habe das 16, 17 Jahre gemacht, sieben Titel gewonnen. Diesen Stress möchte ich nicht mehr. Ich kann mir so etwas wie in der Vermarktung vorstellen", so der italienische Lebemann der 'Bild'-Zeitung. Dies sei aber "zunächst kein Thema". Im September 2009 musste Briatore sein Amt als Teamchef von Renault zur Verfügung stellen, nachdem öffentlich bekannt geworden war, dass er zusammen mit Chefingenieur Pat Symonds den Grossen Preis von Singapur im Jahr 2008 durch einen angeordneten Unfall seines Fahrers Nelson Piquet jun. manipuliert hatte.

Briatore erhielt durch den Automobil-Weltverband FIA eine Sperre auf unbeschränkte Zeit. Diese wurde aber später aufgehoben. Dies ermöglicht ihm, ab 2013 wieder eine verantwortliche Position in der Königsklasse zu übernehmen. Erneut spricht sich Briatore gegen ein "Dreamteam" mit Sebastian Vettel und Fernando Alonso aus: "Vettel und Alonso bei Ferrari - das wäre dumm. Die beiden dürfen nie in einem Team fahren, weil sie beide Champions sind, aber es nur einen Weltmeister geben kann. Die Fans wollen solche Champions gegeneinander fahren sehen, und zwar in verschiedenen Teams", sagt Briatore.

Briatore sieht Schumacher als "Helfer"

1994/95 hat Flavio Briatore bei Benetton Michael Schumacher zum damals jüngsten Doppelweltmeister der Formel 1 gemacht. Auch heute hält er den nunmehrigen Mercedes-Piloten noch für einen "grossartigen" Fahrer: "Er hat die Formel 1 verändert - nicht nur wie man Auto fährt, sondern auch wie man sich vorbereitet. Er hat mit seiner Fitness und seiner Disziplin eine neue Fahrergeneration geschaffen. Vettel, Alonso, Rosberg - alle gehen seinen Weg", so der Italiener im Interview mit der 'Bild'-Zeitung.

"Und für die Formel 1 ist es gut, dass er zurückkam", findet Briatore, deutet aber an, dass er Schumacher nicht mehr in der Rolle der Nummer eins im Team sieht: "Wenn es ihm Spass macht und er sich als Helfer für Mercedes versteht, sie wieder an die Spitze zu führen, dann ist das gut."

8.10.2011