Dennis: "Ein tolles Ergebnis für Jenson"

Ex-Teamchef Ron Dennis

feierte den spektakulären Sieg von Jenson Button

In Montreal erlebte Ron Dennis mehrere spektakuläre Szenen. Vor dem Abbruch gerieten die beiden McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button aneinander. Für den ehemaligen Teamchef ein Horror-Szenario. Hamilton schied wegen des Vorfalls aus. Den Sieg feierten die beiden Briten anschließend gemeinsam. Trotz der unglücklichen Situation herrscht kein böses Blut.

"Warum sollen wir nicht alle zusammen feiern?", sagt Dennis im Anschluss an das turbulente Rennen. "In Teamsprache muss ich sagen, dass es ein Rennunfall war. Man will natürlich nicht sehen, wie sich zwei Teamkollegen berühren. Keiner hat das absichtlich gemacht. Man sieht, wie Jenson auf seiner Linie fährt und Lewis berührt hat. Lewis musste dadurch leider ausscheiden. Das war nicht toll. Als Rennteam muss man sich darauf konzentrieren was man hat. Also haben wir alle Konzentration auf Jenson gelegt. Ich freue mich für das Team. Ein tolles Ergebnis für Jenson. Es war ein bemerkenswertes Rennen. Er hat die verschiedenen Vorfälle überwunden. Ich meine, er war Letzter. Er hat alle überholt und gewonnen - gewaltig!" In der Schlussphase des Rennens war Button klar der schnellste Fahrer im Feld. Der Grund dafür ist in der Abstimmung zu finden. McLaren rüstete sich bereits am Samstag für ein mögliches Regenrennen. Der Poker ging auf.

"Im Training haben wir einen Fehler gemacht und sind mit zuviel Abtrieb gefahren. Die Bedingungen im Rennen waren aber ideal für diese Abstimmung", sagt Dennis zu der Entscheidung. "Wir hatten das Tempo für den Sieg. Als wir in der Früh das Wetter gesehen haben, dachten wir uns schon, dass wir gut aufgestellt sind."

Am Ende wurde es für Button noch knapp, den Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel ging als Führender in die letzte Runde. "Er hat einen Fehler gemacht. Niemand ist perfekt und unschlagbar. Hoffentlich können wir in diesem Jahr noch viele Rennen gewinnen, in der WM aufholen und Vettel schlagen", gibt Dennis die Parole aus. Mit seinem ersten Saisonsieg ist Button in der WM nun erster Verfolger von Vettel. Der Rückstand beträgt 60 Punkte.

Abgesehen von der Berührung mit Hamilton war der Weltmeister von 2009 auch in eine weitere haarige Situation verwickelt. In Runde 38 kam es in Kurve drei zu einer Kollision mit Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Button lag auf der Innenseite, während Alonso in seiner ersten Runde nach einem Boxenstopp war und auf der Außenseite fuhr. Buttons McLaren berührte mit dem linken Vorderrad das rechte Hinterrad des Ferrari. Alonso drehte sich, rutschte rückwärts in die Mauer und blieb am Randstein hängen. Das Rennen war für den zweifachen Weltmeister vorbei. "Jenson war klar voran, ihm gehörte die Kurve. Fernando hat eingelenkt", sagt Dennis zu der Situation. "Ich glaube darüber besteht kein Zweifel und die Rennkommissare werden das nicht anders sehen." Der Brite lag mit seiner Meinung richtig, denn die Rennkommissare untersuchten den Vorfall nach dem Rennen und entschieden, dass es sich um einen normalen Rennunfall gehandelt hat.

14.6.2011