Marussia-Virgin: Konzentration auf Kanada

Marussia-Virgin

versucht auch in Montreal Lotus anzugreifen

Marussia-Virgin kam zufrieden aus Monaco nach Hause. Man konnte erstmals in dieser Saison mit Lotus um die Plätze kämpfen. Das lag vor allem an der Strecke in Monaco, die die aerodynamischen Probleme des MVR-02 überspielte. In Monaco kam es viel mehr auf Traktion und mechanischen Grip an. Kanada ist ebenfalls eine halbpermanente Strecke, die aber auch die Bremsen stark fordert. Nach dem Grand Prix in Monaco war nur wenig Zeit, um nach Montreal aufbrechen zu können.

"Der Stress der letzten Wochen setzte sich diese Woche fort, während wir alles für den Grand Prix von Kanada vorbereiteten. Wir hatten nur vier Tage, um die Autos zu verpacken und nach Montreal zu verschicken", erzählt ein gestresster John Booth, Teamchef von Marussia-Virgin. "Dennoch hat jeder seine Arbeit gerne gemacht, denn Kanada ist eines der schönsten Wochenenden des Jahres. Wir werden in Montreal ein Paket für wenig Abtrieb dabei haben und haben in den vergangenen Rennen gute Fortschritte gemacht, was die Abstimmung angeht", berichtet der Brite. "Die Herausforderung wird auf dieser anspruchsvollen Strecke sein, das Auto gut auf die Bremsen, den Reifenverschleiss und die Temperatur einzustellen. Wenn wir diese Dinge hinbekommen, sollten wir im Rennen konkurrenzfähig sein."

Ebenfalls müssen die Fahrer auf der Strecke in Kanada mit äusserster Präzision - ähnlich wie in Monaco - vorgehen. "Konzentration ist der Schlüssel für die Fahrer, weil die Barrieren dem Fahrzeug sehr nahe kommen. Aber diese Herausforderung haben die Fahrer bereits in Monaco unwiderstehlich gemeistert, sodass ich zuversichtlich auf das Rennen blicke", sagt Booth. "Es ist immer gut, in Nordamerika zu fahren, und nächstes Jahr werden wir zurück in die Vereinigten Staaten von Amerika nach Austin, Texas, gehen und ein zweites Rennen dort austragen."

Virgin mit viel Werbung

"Ich bin davon überzeugt, dass Marussia-Virgin dieses Wochenende in der Stadt mit großer Präsenz vertreten sein wird, da Virgin das berühmte Crescent-Street-Festival sponsort", sagt der Teamchef. "Das ist ein grosser Teil unseres Fanprogramms. Wir werden ein Auto dort haben und unsere Fahrer werden sich mit unseren Fans präsentieren."

Timo Glock freut sich auf das Rennen in Montreal und hat an die vergangenen Teilnahmen durchwegs gute Gedanken: "Ich habe gute Erinnerungen an Kanada, aber nicht nur weil ich Strecke mag, sondern auch weil ich hier einige meiner besten Resultate eingefahren habe", erzählt der Deutsche mit Verweis auf Punkte bei seinem Formel-1-Debüt im Jahr 2004, den zweiten Platz in der ChampCar-Serie ein Jahr später und den vierten Platz inklusive Führungsrunden 2008 auf Toyota. "Es ist immer toll, hierher zu kommen und etwas in dieser schönen Stadt zu erleben. Aufgrund der Lage im Park auf einer Insel ist die Strecke zu Beginn eines Wochenendes immer schmutzig. Der Circuit Gilles Villeneuve kombiniert lange Geraden mit langsamen Kurven. Es wird interessant sein, DRS an zwei verschiedenen Orten einsetzen zu können", berichtet Glock. "Es ist immer eine Herausforderung, so nahe wie möglich an die 'Wall of Champions' heranzufahren, ohne sie zu berühren. Ich hoffe, dass unser Paket gut funktionieren wird und wir ein tolles Wochenende haben werden."

Ähnlich erfreut auf den Grand Prix von Kanada zeigt sich Glock-Teamkollege Jerome D'Ambrosio: "Ich freue mich auf Kanada. Es ist ein tolles Rennen mit vielen Fans und einem tollen Stadtleben. Vergangenes Jahr war ich als Ersatzfahrer meines damaligen Teams beim Rennen, aber nun darf ich diese tolle Rennstrecke als Einsatzpilot kennenlernen", schildert der Belgier seine Eindrücke. "Ich bin die Strecke schon im Simulator gefahren. Es ist ähnlich zu Monaco, wo einem die Leitplanken sehr nahe kommen."

"Eine weitere Herausforderung werden die beiden DRS-Zonen sein. Ich werde frühzeitig nach Montreal anreisen, um mich besser an die Zeitumstellung und an das Klima gewöhnen zu können. Außerdem gibt es tolle Möglichkeiten, seine Zeit abseits des Rennwochenendes zu verbringen. Ich werde auf der Strecke viel Radfahren und auf dem See rudern gehen."

7.6.2011