China: Kann Sauber wieder mit den Reifen flüstern?

Sergio Perez:

Ein Mexikaner in Schweizer Diensten unterwegs in Shanghai

Nach dem ersten Trainingstag in Schanghai wird deutlich, dass der Reifenverschleiss in etwa auf dem Niveau von Melbourne liegt. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery sieht keinesfalls wieder drei oder vier Boxenstopps auf die Teams zukommen. "Der Verschleiss ist geringer als in Malaysia. Der harte Reifen hielt am Freitag ungefähr 20 Runden, der weiche etwa 13", sagt der Brite.

"Das dürfte auch im Rennen ähnlich sein, weil sich die Strecke nur noch wenig verändern wird", erklärt Hembery. Auf der Strecke von Schanghai gibt es am Wochenende nur vergleichsweise wenig Fahrbetrieb. Neben der Formel 1 gibt es nur noch eine Rahmenserie, die vor Ort ist. Somit wird sich der Verbrauch an Pneus auf ein normales Mass einpendeln.

"Wenn wir am Freitag 20 Runden mit einem Satz schaffen, dann denken einige Leute vielleicht schon wieder über eine aggressive Einstopp-Strategie nach", lacht Hembery. "Aber sie müssen auch den weichen Reifen verwenden. Es kommt dann darauf an, wie lange der durchhält. Perez wird mir bestimmt wieder Probleme mit Bernie Ecclestone bescheren, wenn er es tatsächlich mit einem Stopp schafft."

"Ich schätze, die meisten Teams werden auf zwei Stopps setzen. Die Frage ist nur noch, ob sich die Topteams vielleicht sogar eine Stratgie mit drei Reifenwechseln leisten können", sagt Hembery. In China liegt der Unterschied der beiden Mischungen bei einer Sekunde. "In Sepang war der rauhe Asphalt ursächlich für die starke Abnutzung der Reifen. Das hatte nicht viel mit den Mischungen zu tun."

Pirelli geht am Freitagabend in die Tiefenanalyse. Man schaut sich die Daten der Teams und die verwendeten Reifen ganz genau an. "Ein oder zwei Autos waren hier wirklich mit wenig Verschleiss unterwegs. Ich weiss nicht, was die vorhaben", sagt Hembery. "Vettel hat im zweiten Training einen Longrun absolviert und hatte dabei auch sehr wenig Verschleiß. Er war sehr konstant."

15.4.2011