Emotionaler GP von Japan für das Sauber-Team

Vom 17. Startplatz auf Rang 8:

Sergio Perez auf seiner unwiederstehlichen Fahrt zu den WM-Punkten

Das Sauber F1 Team hat in einem sehr emotionalen Grossen Preis von Japan dank Sergio Pérez vier weitere WM-Punkte geholt. Der Mexikaner war nur von Platz 17 gestartet, fuhr die zweitschnellste Rennrunde und kam als Achter ins Ziel. Kamui Kobayashi, der in Suzuka von Position sieben ins Rennen ging, dem bisher besten Startplatz für das Team seit dem Rückkauf durch Peter Sauber vor knapp zwei Jahren, wurde in seinem Heimrennen 13. Er konnte nach einem Problem beim Start nicht aufholen, und seine Reifenstrategie ging aufgrund einer frühen Safety-Car-Phase auch nicht auf. Der Rennsonntag in Suzuka steht ganz im Zeichen der Entscheidung der Fahrer-Weltmeisterschaft: Das Sauber F1 Team gratuliert Sebastian Vettel zu seinem wohlverdienten zweiten Titel in Folge.

Wetter: sonnig und trocken, 24°C Luft, 29-31°C Strecke


Sergio Pérez: 8. «Ich freue mich sehr für das Team, dass wir hier in Japan Punkte holen konnten, zumal ich wegen des technischen Problems im gestrigen Qualifying von Platz 17 starten musste. Aber heute ist die Reifenstrategie für mich prima aufgegangen, das hat das Team sehr gut gemacht, und auch das Auto war stark. Ich habe absolut alles gegeben. Das Rennen war körperlich für mich extrem hart, weil mich dieser grippale Infekt plagt. Ich bin sehr froh, dass ich das Auto gut ins Ziel gebracht habe und dazu in einer Position, für die es Punkte gibt.»

Kamui Kobayashi: 13. «Das Rennen hatte seine Tücken für mich. Als ich beim Start die Kupplung losliess, war das Auto plötzlich im ‚Anti-Stall-Modus‘ und die Drehzahl im Keller. Deshalb habe ich sofort fünf Plätze verloren. Ich habe versucht, zu kämpfen, aber das Überholen war heute nicht so einfach hier wie im vergangenen Jahr. Dann kam das Safety Car zu einem für uns strategisch sehr unglücklichen Moment raus. Ich habe meinen zweiten Boxenstopp während der Safety-Car-Phase gemacht, und wir haben von der weichen auf die mittlere Reifenmischung gewechselt. Mit diesen Reifen musste ich dann das Rennen bis zum Schluss fahren – 29 Runden. Am Ende waren sie so hinüber, dass ich meine Position nicht mehr verteidigen konnte. Unterm Strich hatte ich hier ein gutes Qualifying, und auch im Rennen war klar spürbar, dass das Auto besser geworden ist, also können wir bei den verbleibenden Rennen angreifen. Ich bin sehr stolz auf die vielen japanischen Fans, die der Formel 1 so grosse Begeisterung entgegenbringen. Sie sind ein tolles Publikum, und für mich war das ein sehr bewegender Tag.»

Peter Sauber, Teamchef: «Jeder im Team hat sich gewünscht, dass Kamui in seinem Heim-Grand-Prix ein gutes Resultat erzielen kann. Das hätte er nach seinem starken Qualifying auch verdient gehabt. Aber dann lief der Start schief. Er verlor dadurch viele Positionen, und als Folge davon ging auch seine aggressive Strategie nicht auf. Sergio fuhr ein grandioses Rennen. Er startete als 17. und wurde Achter – das sagt eigentlich alles. Er war aggressiv und konstant zugleich. Seine Leistung zeigt auch, dass das Auto einen klaren Schritt nach vorne gemacht hat, was für die kommenden Rennen sehr wichtig ist. Glückwunsch an Sebastian Vettel, der nach einer überlegenen Saison den Weltmeister-Titel verdient hat.»

James Key, Technischer Direktor: «Das Rennen war hart, sehr eng und selektiv. Es ist gut, dass wir Punkte einfahren konnten, nachdem das gesamte Team hier besonders hart gearbeitet hatte. Für Kamui war es sehr schade, dass beim Start das ‚Anti-Stall-System‘ aktiviert wurde und als Resultat davon die Drehzahl abfiel. Er verlor dadurch gleich mehrere Plätze. In der Folge ging auch seine aggressive Strategie nicht mehr auf, weil er im Verkehr hängen blieb. Dann kam für ihn auch noch die Safety-Car-Phase zur falschen Zeit. Er hat zum Schluss alles gegeben, um das Maximum aus den Reifen herauszuholen, aber der Start hatte eigentlich alles zunichte gemacht. Wir müssen jetzt untersuchen, warum dieses Problem auftauchte. Sergio fuhr ein grossartiges Rennen mit sehr guten Rundenzeiten. Er hatte eine andere Strategie als Kamui, die sich im Nachhinein als richtig erwies. Er war auf der mittleren Reifenmischung gestartet. Das Safety Car kam auch für ihn zu keinem guten Zeitpunkt, aber er fuhr sowohl auf den mittleren als auch auf den weichen Reifen sehr gute Rundenzeiten. Das erlaubte ihm, viele Plätze gutzumachen und von P17 auf Rang acht vorzustossen. Er hat einen grossartigen Job gemacht. Wir können alle zufrieden sein, dass wir nach einem harten Wochenende mit vier Punkten belohnt wurden.»

9.10.2011