Gutierrez hinkt hinter Leimer her

Der offizielle Sauber-Testpilot fährt

am Morgen des zweiten Tages die fünftschnellste Zeit

Nach Fabio Leimer am Dienstag darf am Mittwoch der offizielle Testfahrer Esteban Gutierrez den Sauber testen. In beiden Sessions muss der Mexikaner einstecken.

Sauber-Testfahrer Esteban Gutierrez fährt beim zweiten Tag der Young Driver Days in Abu Dhabi die sechstbeste Zeit des Tages. Der Mexikaner dreht in den beiden Sessions insgesamt 96 Runden. Die schnellste seiner Runden wird mit 1:43.637 am Morgen gestoppt. Damit ist er 1,3 Sekunden langsamer als der Aargauer Fabio Leimer am Vortag.

Am Nachmittag gelingt es dem 20-Jährigen nicht mehr, seine Zeit zu verbessern. Im Zentrum des Tages steht das Testen der Pirelli-Reifen.

Sauber-Ingenieur Giampaolo Dall’Ara sagt: «Wir haben viele Runden drehen können, auch wenn wir wegen einem Hydraulik-Problem am Nachmittag 20 Minuten stoppen mussten.

Gutierrez ist mit dem Tag zufrieden: «Es war grossartig für mich, die verschiedenen Reifentypen kennen zu lernen. Und gleichzeitig auch herausfordernd mich vom einen Reifen auf den anderen umzustellen.» Am Donnerstag wird Gutierrez beim letzten Testtag wieder im Cockpit des Sauber-Boliden sitzen.

Die Bestzeit am Mittwoch gehört wie am Vortag erneut Jean-Eric Vergne (F) im Weltmeister-Auto von Red Bull. Allerdings verliert auch er 1,7 Zehntel auf seine schnellste Zeit vom Dienstag. Vergne dreht wegen KERS-Problemen nur 43 Runden.

Mäzen stoppte Leimer


Fabio Leimer (22) darf auf seinen ersten Formel-1-Tag stolz sein. Wie auch sein Mäzen. Leimers Dienstag-Zeit von 1:42,331 bekam in der Wüste von Abu Dhabi erst gestern – bei ebenfalls 33 Grad – eine Bedeutung. Denn der Mexikaner Esteban Gutiérrez (20), dieses Jahr Ersatzpilot bei Sauber und GP2-Gegner von Leimer, sass bereits zum vierten Mal in einem Formel-1-Boliden. Und obwohl er gestern 96 Runden drehen konnte (Leimer 74), war er um 1,3 Sekunden langsamer!

«Fabio wäre am Dienstag sogar noch zwei Zehntel schneller gewesen, wenn er auf seiner schnellsten Runde nicht zwei kleine Fehler gemacht hätte», sagte Teammanager Beat Zehnder, der nach Leimers Premiere sofort nach Hause flog (krank). Auch Fabio und seine Eltern sowie Mäzen Rainer Gantenbein (57) sind nach dem historischen 15. November 2011 in der Schweiz zurück.

Dabei hätte Leimer auch gestern und heute noch beim dreitägigen «Young Driver Test» für Piloten ohne einen Grand-Prix-Einsatz fahren können.

Gantenbein zu BLICK: «Wir hatten verschiedene Anfragen von andern Teams, die Fabio ebenfalls einen Testsitz anbieten wollten!» Natürlich für den branchenüblichen Tagestarif von rund 300'000 Franken.

Doch der St. Galler Bautro-Chef Gantenbein stoppte seinen Schützling, auch wenn das Geld keine Rolle gespielt hätte. «Aber aus Loyalität zum Sauber-Team haben wir auf einen weiteren Einsatz verzichtet. Zudem wäre er in keinem Auto aus dem hinteren Feld schneller als mit dem C30 aus Hinwil gewesen. Ich bin jetzt noch begeistert, wie sich Fabio am Dienstag präsentiert hat. Da dürfen wir sicher etwas träumen, aber eben: Die GP2-Serie 2012 entscheidet alles. Wir sind jetzt zusammen so weit gegangen. Da wollen wir natürlich auch mal unser grosses Ziel sehen. Aber nur wenn jedes Detail stimmt. Ich brauche keine Show, ich bin das ganze Leben fest auf dem Boden gestanden.»

17.11.2011