Jubelt Sauber auch in Kanada?

Wird sich Magic Koba

auch in Kanada huldigen lassen können?

Nachdem das Sauber F1 Team in Monaco mit dem fünften Platz durch Kamui Kobayashi seine beste Platzierung seit dem Saisonfinale 2009 eingefahren hat und Sergio Pérez es vor seinem Unfall erstmals ins Qualifying der schnellsten Zehn geschafft hatte, traut sich die Mannschaft auch beim kommenden Grossen Preis von Kanada einiges zu. Ehe das Rennwochende in Montréal (10.-12. Juni) beginnt, muss Pérez den üblichen Test der FIA-Mediziner absolvieren. Für das Team von Peter Sauber ist der Kurs auf der Île Notre-Dame im Sankt-Lorenz-Strom auch deshalb ein besonderer Ort, weil dort 2008 der bislang einzige Sieg der Teamhistorie gelang und noch dazu als Doppelsieg: Es gewann Robert Kubica vor Nick Heidfeld.

Kamui Kobayashi (Startnummer 16): «Im vergangenen Jahr haben wir uns in Montréal schwer getan, aber unser jetziges Auto ist ein grosser Fortschritt und sollte auf dieser Art von Rennstrecke viel besser sein, auch in Monaco haben wir ja eine deutliche Steigerung gezeigt. Ich bin zuversichtlich und freue mich auf den kommenden Grand Prix. Im Vorjahr habe ich dort in der ersten Rennrunde einen riesigen Fehler gemacht. Ich hatte einige Autos problemlos überholt, aber der Versuch, einen weiteren Konkurrenten zu schnappen, endete mit einem Unfall. Diesen Fehler habe ich mir lange vorgeworfen. Wie dem auch sei, mit den neuen technischen Möglichkeiten gibt es jetzt bessere Möglichkeiten zum Überholen. Der Streckenbelag ist speziell und rutschig, ich hoffe, wir finden trotzdem genug Haftung. Bezüglich der Bremsstabilität, die in Kanada sehr wichtig ist, weil man sehr hart bremsen muss, sollten wir gut aufgestellt sein. Ich hoffe, dass Sergio wieder in seinem Auto sitzt und wir beide Punkte holen. Wir sind stark genug dafür. Auch abseits der Strecke mag ich diesen Grand Prix sehr. Montréal ist eine tolle Stadt, und normalerweise erwartet uns dort ein leidenschaftliches Publikum.»

Sergio Pérez (Startnummer 17): «Ich fühle mich sehr gut und fit. Natürlich will ich in Montréal fahren, aber ich weiss auch, dass die endgültige Entscheidung darüber bei den Ärzten der FIA liegt. Ich war noch nie in Montréal und kenne die Strecke nur aus dem Fernsehen. Ursprünglich war geplant, dass ich vor dem GP noch im Ferrari-Simulator in Maranello fahre, aber das musste nach meinem Unfall in Monte Carlo ausfallen. Das ist aber nicht schlimm. Ich komme nicht zum ersten Mal auf eine mir noch unbekannte Rennstrecke, und ich hatte nie Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden. Ich fand es hart, das Rennen in Monaco nur als Fernsehzuschauer zu erleben und kann es kaum abwarten, wieder ins Auto zu steigen.»

James Key, Technischer Direktor: «Montréal wird die erste Strecke in diesem Jahr sein, die ein etwas niedrigeres Luftwiderstandsniveau verlangt. Allerdings wird das vom Grip des Fahrbahnbelags und der Reifen abhängen. Im Vorjahr gab es einige interessante Strategien im Rennen, weil die Reifen stark abbauten. Natürlich wissen wir nicht, ob das mit den Pirelli-Reifen auch so sein wird. Der Kurs hat einige enge Schikanen mit hohen Randsteinen, deshalb sind mechanischer Grip, gute Traktion sowie das Verhalten beim Überfahren der Randsteine wichtig. Montréal ist zudem eine der Strecken mit der höchsten Bremsbelastung, entsprechend benötigt man hohe Bremsstabilität und Bremskühlung. Die Strecke eignet sich gut zum Überholen. DRS, KERS und die Reifencharakteristik werden das noch unterstützen. Zum ersten Mal wird es zudem zwei Zonen für die DRS-Aktivierung geben. Unser Auto wird einige Modifikationen zur Anpassung an das niedrigere Abtriebsniveau haben, aber die endgültige Abstimmung wird von den allgemeinen Bedingungen und der Reifenhaftung abhängen. Unsere Leistungsfähigkeit in Monaco stimmt uns auch für das Wochenende in Montréal zuversichtlich. Monaco war für uns ein Rennen mit Höhen und Tiefen. Kamui hat zehn Punkte eingefahren, aber Sergio musste nach seinem Unfall aufs Rennen verzichten. Als ich mit ihm sprach, klang er sehr optimistisch. Er kann es kaum abwarten, wieder zu fahren. Wir freuen uns alle darauf, wenn er im Team zurück ist.»

4.6.2011