Key sehr zuversichtlich für Barcelona

Magic Kamui Kobayashi

will es auch in Barcelona rauchen lassen

Der Sauber-Rennstall erwartet den Grossen Preis von Spanien mit besonderer Spannung: Auf dem Circuit de Catalunya kommt ein umfangreiches Entwicklungspaket für den Sauber C30-Ferrari zum Einsatz. Die Strecke bei Barcelona, auf der am 22. Mai der fünfte WM-Lauf stattfindet, gilt als sehr aussagekräftig. Kamui Kobayashi, der in der Türkei vom letzten Startplatz aus den achten WM-Punkt der Saison holte, möchte in Spanien eine anständige Startposition und weitere Punkte.

"Von den Wintertest kennen Teams und Fahrer die Strecke ausgesprochen gut", sagt der Japaner. "Unser Auto hat in Barcelona im Februar und März einen guten Eindruck gemacht. Am Grand-Prix-Wochenende ist für uns das Wichtigste, uns auf die Abstimmung mit den neuen Teilen, die wir haben werden, zu konzentrieren. Wir müssen uns mit dem neuen Paket im Qualifying und im Rennen verbessern."

Kobayashi will auch in Spanien überholen

Kobayashi sieht die Stärken des Autos eher in den schnellen Passagen der Rennstrecke: "Der Kurs bietet eine interessante Kombination aus schnellen, mittelschnellen und langsamen Kurven. Der letzte Abschnitt, in dem vergleichsweise langsam gefahren wird, könnte schwierig für uns werden."

Dennoch gibt er sich gewohnt kampfeslustig und hofft, dass er selbst auf dem nicht gerade für spannende Rennen bekannten Circuit de Catalunya eine Überhol-Show abliefern kann: "In der Vergangenheit war das Überholen auf dieser Strecke kaum möglich, aber ich denke, das Drag Reduction System wird uns zu einem spannenden Grand Prix verhelfen. Ich bin sehr vertraut mit dem verstellbaren Heckflügel. Ich mag das System und glaube, dass es für die Zuschauer des Großen Preises von Spanien einen echten Mehrwert bringen wird."

Perez glaubt an Trendwende

Rookie Sergio Perez brennt hingegen darauf, sein erstes zählbares Ergebnis in der Formel 1 einzufahren: "Ich freue mich sehr auf das Wochenende in Barcelona. In den zurückliegenden Rennen hatte ich etwas Pech, und ich habe ganz stark das Gefühl, dass sich das beim spanischen Grand Prix ändert. Ich glaube fest daran, dass ich dort Punkte holen werde."

Das liegt auch daran, dass Perez eine Schwäche für die Rennstrecke in Montmelo bei Barcelona hat: "Ich bin sehr motiviert und mag die Rennstrecke in Barcelona besonders gern, ich war dort immer gut. In der Türkei konnten wir unser Potenzial nicht zeigen, aber ich hoffe, dass uns das in Spanien gelingt. Grundstein dafür ist, schon im Qualifying eine bessere Leistung abzuliefern. Wir werden Neuentwicklungen am Auto haben, ich vertraue darauf, dass sie die Erwartungen erfüllen."

Key: Reifen auch in Spanien gefordert

Für das Update am C30 trägt Technikchef James Key, der nun seit ungefähr einem Jahr beim Team ist, die Verantwortung. Auch der Briten ist mit dem Kurs in Spanien vertraut, geht aber davon aus, dass man sich auf neue Bedingungen einstellen wird müssen: "Die Strecke in Barcelona kennen alle bestens. Wir haben dort im Winter zwei Mal getestet, aber ich bin sicher, dass wir nun bei höheren Außentemperaturen das Reifenverhalten neu bewerten müssen."

Nach den reifenmordenden Rennen in Sepang und Istanbul werden die Gummis auch auf dem Circuit de Catalunya stark beansprucht, bestätigt Key, und verweist auf die langgezogene, schnelle dritte Kurve nach der ersten Schikane: "Speziell die Kurve drei ist hart für die linke Seite. Wir werden am Freitag den Reifenabbau und die Strapazierfähigkeit analysieren."

Wieviel bringen die Updates?

Er rechnet aufgrund der Streckencharakteristik mit einem guten Wochenende, hofft aber auf Verbesserungen, wenn es um eine schnelle Runde geht: "Der Circuit de Catalunya ist eine relativ schnelle Strecke, die unserem Auto liegen sollte. Auch in Istanbul waren wir im Rennen stark, aber wir müssen unsere Leistung im Qualifying verbessern."

Dies soll mit einem "umfangreiches Entwicklungspaket" gelingen: "Es umfasst einen völlig neuen Frontflügel, modifizierte Bremsbelüftungen vorne und hinten, neue Teile unter dem Chassis sowie im vorderen Bereich des Unterbodens und eine neue Heckverkleidung. Zudem werden wir das neue Auspuffsystem erneut testen. Darüber hinaus werden wir die Arbeit an den mechanischen Komponenten fortsetzen, die wir bereits in Istanbul benutzt haben, und die positive Resultate lieferten."

Doch wie gross werden Fortschritte wirklich sein? Key rechnet: "Wenn es läuft wie geplant, sollten wir unsere Rundenzeit um einige Zehntelsekunden verbessern können. Wir wollen unsere starke Leistung im Rennen fortsetzen, uns im Qualifying verbessern und so viele Punkte wie möglich holen."

15.5.2011