Peter Sauber kommt ins Schwärmen

Magic Koba

macht sich auf, das Feld von hinten aufzurollen

Von äusserst bescheidenen Startplätzen aus – Sergio Pérez ging als 15. ins Rennen, Kamui Kobayashi nach einem Defekt im Qualifying als Letzter – holte das Sauber F1 Team beim Grossen Preis der Türkei in Istanbul doch noch einen WM-Punkt. Kobayashi wurde nach ungezählten Überholmanövern und trotz Zeitverlust aufgrund eines platten Reifens Zehnter. Auch Pérez fuhr ein kampfstarkes Rennen, verlor allerdings Zeit durch einen frühen Reparaturstopp und wurde 14.

Kamui Kobayashi: 10. «Ich hatte mächtig Spass heute, ich habe dieses Rennen wirklich genossen. Ich fand es viel einfacher, hier zu überholen als im vergangenen Jahr auf dem Hungaroring. Vor dem Rennen habe ich Peter (Sauber) versprochen, heute Punkte zu holen. Leider ist es nur einer geworden, weil wir durch den Plattfuss Zeit verloren haben. Der war das Resultat einer Berührung mit Sébastien Buemis Auto, als ich ihn überholt habe. Ohne diesen Zwischenfall hätte ich wohl Siebter werden und mehr Punkte holen können. Das Auto war gut, und das Team hatte auch eine gute Strategie, dafür möchte ich mich bedanken. Am Ende musste ich mit den Reifen vorsichtig sein. Mein letzter Stint war mit 20 Runden ja relativ lang, aber die Sache ist aufgegangen.»

Sergio Pérez: 14. «Wir waren heute schnell, und ich hatte eindeutig eine Chance, meine ersten WM-Punkte zu holen. Es ist wirklich ein Jammer, was in der ersten Runde passiert ist. Pastor Maldonado hat vor mir hart gebremst, und ich konnte einfach nicht vermeiden, ihn zu treffen. Dabei habe ich meinen Frontflügel abgebrochen und musste zur Box. Davon abgesehen fand ich es heute schwierig, die Reifen optimal zu nutzen, das gilt für beide Mischungen. Aber das Auto war wirklich gut, und ich will jetzt mit dem Team weiter daran arbeiten, meine Leistung im Qualifying zu verbessern.»

Peter Sauber, Teamchef: «Der Sauber C30-Ferrari war heute exzellent, genauso wie unsere Piloten, und die Strategie hätte auch nicht besser sein können. Kamui hat zahllose Piloten überholt, und auch Sergio ist an mehreren Konkurrenten vorbeigezogen. Leider haben beide Fahrer heute nicht ganz die Belohnung erhalten, die sie verdient gehabt hätten. Aber dennoch ist es Kamui gelungen, einen WM-Punkt zu holen, und das vom letzten Startplatz aus. Das war grossartig.»

James Key, Technischer Direktor: «Was für ein ereignisreiches Rennen! Beide Fahrer lieferten sehr starke Leistungen ab. Das Auto war definitiv deutlich besser als im Qualifying, und unsere Piloten waren in der Lage, das Maximum herauszuholen. Es ist wirklich schade, dass sie nicht noch besser platziert und beide in den Punkten ankamen, denn das war heute absolut möglich. Unglücklicherweise hat Sergio gleich nach dem Start den Frontflügel beschädigt, sodass wir seine Strategie ändern mussten und er hinter dem Feld herfuhr. Kamuis Wagen hatte gegen Ende des zweiten Stints einen Plattfuss, wodurch er viel Zeit verlor. Beides ist bedauerlich, aber insgesamt können wir uns nicht beschweren, denn wir haben einen WM-Punkt geholt, obwohl unsere Piloten von ziemlich aussichtslosen Positionen losfuhren. Mit seinem tollen Kampfgeist hat Kamui es geschafft, von Startplatz 24 aus in die Top Ten zu fahren. Für das nächste Rennen in Barcelona haben wir ein Entwicklungspaket bereit, das es uns ermöglichen sollte, weiterhin regelmässig in die Punkte zu fahren.»

8.5.2011