Sauber: Schlamperei kostet 5 Millionen

Peter Sauber:

«Es wird mir jedesmal schlecht, wenn ich daran erinnert werde!»

Seit dem Saisonstart in Australien rennt Sauber wegen 2 Millimetern 10 verschlampten WM-Punkten nach. Sie werden das Team wohl 5 Millionen Franken kosten!

Melbourne, 27. März. Bei Sauber fliessen Tequila und Bier: 7. Sergio Pérez, 8. Kamui Kobayashi – oder zehn goldene WM-Punkte. Die Freude dauert in Australien nur zwei Stunden, dann der Hammer: Disqualifikation. Der Radius beim Heckflügel stimmt nicht. Um lumpige zwei Millimeter.

Die Schlamperei bei der Materialkontrolle in Hinwil verfolgt das Team seither wie ein böser Albtraum. Peter Sauber: «Es wird mir jedesmal schlecht, wenn ich daran erinnert werde!»

Und seit Singapur, seit Sauber-Ferrari den sechsten WM-Platz an Force India-Mercedes verlor, schmerzen die zehn Geister-Punkte noch mehr. Denn für jeden WM-Rang nach oben oder unten gibts vom Ecclestone-Preiskuchen rund fünf Millionen Franken mehr oder eben weniger!

In Melbourne hatten damals Force India und Toro Rosso-Ferrari je drei WM-Punkte gratis erhalten – bei Ferrari waren es sogar vier. Und ein Blick auf den aktuellen WM-Stand (in Klammern die Zähler ohne die Disqualifikation) sagt eigentlich schon alles: 6. Force India 48 (45), 7. Sauber 36 (46), 8. Toro Rosso 29 (26). «Wir geben nicht auf», sagt Sauber, «und mit einem total modifizierten Auto versuchen wir hier in Suzuka Boden gutzumachen!» Aber die Resultate der letzten fünf Rennen sind mehr als ernüchternd: 36:3 Punkte für Force India mit Paul Di Resta und Adrian Sutil. Da müsste Saubers Technik-Direktor James Key (der von Force India kam!) jetzt schon ein sensationeller Wurf für Suzuka gelungen sein. 2010 sah hier auf der schwierigsten Strecke der Welt für die Hinwiler alles super aus: 7. Kobayashi, 8. Heidfeld – macht zehn Punkte. Force India blieb punktelos: Liuzzi kollidierte beim Start mit Massa, Sutil beklagte einen fast schon historischen Mercedes-Motorschaden.

6.10.2011