Sauber will es auch in Monaco wissen

Sergio Perez (hier beim GP von Spanien)

möchte auch in Monaco in die Punkteränge fahren

Was geografisch relativ naheliegend erscheint, ist logistisch ein Kraftakt für die Formel-1-Teams: Es geht um den Abbau der Boxen und Motorhomes heute Nacht in Barcelona, wo der GP Spanien erst vor wenigen Stunden zu Ende gegangen ist, das Packen und Verladen sowie den Transport und Aufbau im Fürstentum Monaco, wo am kommenden Wochenende der prestigeträchtigste Grand Prix des Jahres ausgetragen wird. Vor allem zwei Faktoren machen den Umzug so schwierig: Erstens beginnt das Programm in Monaco schon am Mittwoch, zweitens sind Fahrerlager und Zufahrt extrem eng. Bei dem berühmten Rennen will das Sauber F1 Team mit den Piloten Kamui Kobayashi und Sergio Pérez weitere Punkte holen.

Kamui Kobayashi (Startnummer 16): «Die Strecke in Monaco ist wunderschön. Es ist immer aufregend, dort zu fahren. 2010 hatten wir ein schwieriges Rennen, aber ich denke, das wird in diesem Jahr anders. Wir haben intensiv daran gearbeitet, dass unser Auto in langsamen Passagen besser ist als das frühere. Ich bin bisher drei Mal in Monaco angetreten – zwei Mal mit der GP2 und im vergangenen Jahr zum ersten Mal mit der Formel 1. Es wird weiterhin schwierig sein, in Monaco zu überholen, aber vielleicht klappt es mit dem verstellbaren Heckflügel besser. Das bleibt allerdings abzuwarten, es könnte auch danebengehen. Ich denke übrigens durchaus, dass es hilft, wenn man dort lebt und die Strecke praktisch jeden Tag sieht. Ausserdem gibt es Steuervergünstigungen.»

Sergio Pérez (Startnummer 17): «Ich liebe diesen engen Strassenkurs, er gehört zu meinen absoluten Favoriten. Im vergangenen Jahr habe ich in Monaco das Hauptrennen in der GP2 gewonnen, und jetzt kann ich es kaum abwarten, meinen ersten Formel-1-Grand-Prix dort zu bestreiten. Das wird ein ganz besonderes Wochenende für mich, ich habe diese Chance immer herbeigesehnt. Auf dieser Strecke hat die fahrerische Leistung eine grössere Bedeutung als anderswo. Die Atmosphäre ist fantastisch, und natürlich ist das der Grand Prix, den jeder Fahrer irgendwann in seiner Karriere gewinnen will.»

James Key, Technischer Direktor: «Der GP Monaco ist ein grossartiges Ereignis, ein einzigartiges Rennen mit grosser Tradition. Das gibt einem ein besonderes Gefühl. Wir werden neue aerodynamische und mechanische Komponenten haben und hoffen, dass wir uns damit speziell für die Anforderungen in Monaco verbessern können. Anpressdruck und mechanischer Grip sind wichtig. Einige neue Teile sind speziell für dieses Rennen entstanden, andere sind generelle Weiterentwicklungen. Ein grosses Augenmerk liegt auf den Reifen. Wir werden erstmals die superweiche Mischung einsetzen. Wir haben diese Reifen zwar getestet, aber das war im Winter in Barcelona und Jerez. In Monaco sind die Geschwindigkeiten geringer und die Asphalttemperaturen wahrscheinlich höher. Wir werden den Umgang mit den superweichen Pneus partiell neu lernen müssen, im Winter haben sie zumindest einen guten Eindruck hinterlassen. Wir sind gespannt, wie sich das darstellt und wie haltbar der Reifen sein wird. Der härtere Reifen wird in Monaco die weiche Mischung sein, und diese kennen wir bereits recht gut. In Kamui und Sergio haben wir zwei Fahrer, die in Monaco stark sein können. Sergio hat dort 2010 in der GP2 gewonnen, das gibt Selbstbewusstsein. Grundsätzlich dürfen wir in Monaco ein besonderes Rennen erwarten, eben weil die Strecke so speziell ist. Wir werden sehen, wo wir stehen, aber wenn wir unsere Hausaufgaben gut machen und die neuen Komponenten funktionieren, wollen wir wieder um Top-Ten-Plätze kämpfen.»

22.5.2011