Sauber will in Monza endlich wieder Punkte holen

James Key und Kamui Kobayashi:

Was hecken die beiden für Monza aus?

Schier endlose Geraden, hohe Tempi, flache Flügel und eine eindrucksvolle Historie gepaart mit leidenschaftlicher Atmosphäre – dafür ist Monza berühmt. Der Grosse Preis von Italien, der am Wochenende des 9. bis 11. September im Königlichen Park von Monza vor den Toren Mailands ausgetragen wird, markiert das Ende der Europa-Saison für die Formel 1. Das Sauber F1 Team will seinen positiven Trend bezüglich der Leistungen im Qualifying fortsetzen, und die beiden Fahrer, Kamui Kobayashi und Sergio Pérez, brennen darauf, nach der jüngsten Nullrunde wieder WM-Punkte zu holen.

Kamui Kobayashi (Startnummer 16): «Monza wird eine Herausforderung für uns, wir müssen sehen, wie wir das Auto optimal abstimmen und wie schnell wir auf den Geraden sein können. Im vergangenen Jahr habe ich mich als Zwölfter qualifiziert, und das war gar nicht so schlecht, nachdem wir dort mit Problemen gerechnet hatten. Allerdings sollte es im Rennen diesmal besser laufen: 2010 habe ich am Rennen praktisch nicht teilgenommen. Ich bin in der ersten Runde mit einem technischen Problem ausgefallen, nachdem ich aus der Boxengasse gestartet war. Aber in diesem Jahr bin ich zuversichtlich, dass ich in Italien ein gutes Rennen fahren kann. Ich mag Monza. Ich bin dort recht häufig gestartet, weil ich die Formel Renault Italien bestritt. Auch mit der GP2-Serie war ich in Monza, das war allerdings weniger schön, denn es hat heftig geregnet. So oder so: Mir gefällt der Kurs, und ich mag auch das Umfeld. Es gibt ein paar schöne Restaurants, Mailand ist nah und immer einen Besuch wert.»

Sergio Pérez
(Startnummer 17): «Ich freue mich sehr auf den Grossen Preis von Italien. Die Strecke in Monza gehört zu meinen Favoriten. Dort habe ich das bisher beste Rennwochenende meiner Laufbahn gehabt. Das war in der Formel 3: Ich hatte mich als 14. qualifiziert und habe dann beide Rennen gewonnen. 2007 und 2008 war ich mit der Formel 3 dort und dann mit der GP2-Serie. Aufgrund der langen Geraden könnte die Strecke in Monza eine harte Nuss für uns werden, aber ich will meinen Rhythmus mit guten Leistungen im Qualifying und beim Start fortsetzen und, natürlich, das Rennen zu Ende fahren und Punkte für das Team holen. Es ist mein Ziel, die Europa-Saison auf einem Hoch zu beschliessen. Das Rennwochenende hat immer eine besondere Atmosphäre, und ich kann es kaum abwarten, dort erstmals in der Formel 1 zu starten. Ich mag die Menschen in Italien und, das ist klar, ich bin ein Fan der italienischen Küche.»

James Key, Technischer Direktor:
«Der Grosse Preis von Italien in Monza ist aus einer ganzen Reihe von Gründen eine einzigartige Veranstaltung. Es ist eine geschichtsträchtige Strecke, die seit vielen Jahren im Kalender ist, und die Fans sorgen dort für eine tolle Stimmung. Technisch betrachtet ist es jene Strecke, die mit Abstand den geringsten Luftwiderstand verlangt. Um den Luftwiderstand auf das optimale Niveau zu bringen, ist man gezwungen, den Abtrieb erheblich zu reduzieren, weshalb man von einer „Low Downforce-Strecke“ spricht, obwohl es eigentlich um geringen Luftwiderstand geht. Der Kurs hat lange Geraden mit zwei langsamen Schikanen, wobei die erste eine gute Überholmöglichkeit bietet. Im zweiten Sektor gibt es langsame, mittelschnelle und schnelle Kurven – u.a. die Lesmo-Kurven und die Ascari – sowie gegen Ende der Runde die sehr anspruchsvolle Parabolica, aus der man möglichst viel Geschwindigkeit auf die Start-Ziel-Gerade mitnehmen muss. Eigentlich ist die Strecke einfach, aber durch die Abhängigkeit vom Abtriebsniveau doch sehr technisch. Man braucht ein gut ausbalanciertes Fahrzeug. Wichtig sind auch die Bremsen, weil man insbesondere die erste und zweite Schikane aus sehr hoher Geschwindigkeit anbremst. Auch die Randsteine in den Schikanen spielen eine Rolle, obwohl man mittlerweile nicht mehr so extrem darüber fahren kann. An zwei Stellen kann man Überholmanöver erwarten, wobei wir nicht genau wissen, wie effizient das DRS in dieser Konfiguration mit wenig Abtrieb sein wird. In Monza verwenden wir die weiche und die mittlere Reifenmischung, genau wie in Spa. Unser Auto wird über einen modifizierten Frontflügel und einen speziell auf Monza abgestimmten Heckflügel verfügen.»