Sauber will in Singapur zurückschlagen

Perez in Monza vor dem Force India:

Dieses Bild will James Key auch in Singapur sehen

Von Monza nach Singapur, das ist mehr als der Unterschied zwischen Tag und Nacht. Im Gegensatz zur der italienischen Hochgeschwindigkeitsstrecke verlangt der spektakuläre Stadtkurs am Hafen der asiatischen Metropole eine Fahrzeugkonfiguration, die in den 23 Kurven viel Anpressdruck bietet. Die Strecke verzeiht keine Fahrfehler, das Flutlichtrennen am 25. September verlangt maximale Konzentration. Das Team und die Piloten, Kamui Kobayashi und Sergio Pérez, haben die Enttäuschung über die Getriebeschäden in Monza weggesteckt und wollen bei den kommenden Läufen in Asien das Punktekonto des Sauber F1 Teams wieder aufbessern.

Kamui Kobayashi (Startnummer 16): «Im vergangenen Jahr waren wir recht wettbewerbsfähig in Singapur. Ich habe es ins Top-Ten-Qualifying geschafft. Daran erinnere ich mich gern, an das Rennen weniger – ich fuhr an neunter Position, als ich mit ziemlich abgenutzten Reifen einen Fehler machte und an eine Leitplanke anschlug. Nach der Europasaison freue ich mich jetzt auf die Zeit in Asien. Das Rennen in Singapur hat eine ganz besondere Atmosphäre, weil es in der Stadt und nachts stattfindet. Nachtrennen geben mir zusätzliche Motivation, ich geniesse das sehr. Nach dem Rennen in Italien bin ich nach Tokio geflogen. Die Entfernung zu Singapur ist nicht allzu gross, und ich achte darauf, im richtigen Zeitrhythmus zu bleiben, gehe also spät schlafen und stehe spät auf. Die Strecke in Singapur hat eine Menge Kurven, sie sind alle ähnlich und alle tückisch. Insgesamt bin ich zuversichtlich für das Wochenende und wünsche mir so kurz vor meinem Heimrennen ein gutes Ergebnis, denn das bedeutet immer zusätzlichen Ansporn und macht einen stärker.»

Sergio Pérez (Startnummer 17): «Ich glaube, dass uns der Stadtkurs in Singapur liegen wird. Ich bin dort zwar noch nie gefahren, aber ich habe mich im Simulator viel mit der Strecke beschäftigt. Und, nachdem ich unser Auto ja gut kenne, hoffe ich auf ein positives Wochenende. Wir brauchen Punkte, um uns den sechsten Platz in der Teamwertung zurückzuholen. Ich habe etwas Erfahrung mit Nachtrennen aus der GP2, damals sind wir in Qatar gefahren. Es ist ein besonderes Gefühl, nachts zu leben, und das kann Spass machen. Ich werde aus Zürich anreisen, also aus der europäischen Zeitzone, und für das Nachtrennen bleibt man dann einfach in diesem Rhythmus. Ich war schon einmal in Singapur, allerdings nur für einen Zwischenstopp. Ich kann noch nicht viel über die Stadt sagen, denn das waren nur wenige Stunden. Dieses Mal werde ich früh genug ankommen, um ein bisschen mehr davon zu entdecken.»

James Key, Technischer Direktor: «Nach Spa-Francorchamps und Monza, die beide für sich einzigartige Strecken sind, folgt in Singapur nun erneut ein spezieller Kurs. Es ist ein langer, kurvenreicher Strassenkurs, der zudem ziemlich holprig ist. Man benötigt guten mechanischen Grip. Die Traktion und die Bremsstabilität sind ebenfalls sehr wichtig. Der Kurs beansprucht die Bremsen sehr stark. Wir werden mit hohem Abtrieb fahren, und wir werden intensiv an der Optimierung der mechanischen Haftung arbeiten. Pirelli wird die weichen und superweichen Reifen zur Verfügung stellen, die gleichen Mischungen, die wir in Ungarn hatten, und die uns besser liegen sollten als die Mischungen bei den vergangenen beiden Rennen. Bei der Abstimmung des Autos werden wir insbesondere darauf achten, dass Bodenwellen und Randsteine gut absorbiert werden. Wir haben in Monza erstmals neue Motorkennfelder getestet und werden diese jetzt für das kommende Rennen weiter optimieren. Trotz DRS wird das Überholen in Singapur schwierig, deshalb werden die Startpositionen und die Strategien besonders wichtig sein. Im vergangenen Jahr hat Kamui den Sprung ins Q3 geschafft. Nachdem wir in Monza sicher geglaubte Punkte nicht einfahren konnten, sind wir besonders motiviert und wollen in Singapur zurückschlagen.»

17.9.2011