Sauber will Renault angreifen

Nach Heidfeld-Rauschmiss:

Hopp de Bäse für Sauber

«Wir versuchen alles», sagt Peter Sauber. Acht Rennen vor Schluss trennt das Hinwiler Team noch 31 Punkte von Renault. Doch seit vier Rennen steht der WM-Fünfte Renault praktisch still – nur sechs Punkte. In den ersten sieben Auftritten gabs vorher 60 Zähler!

Der Fahrerwechsel von Nick Heidfeld (34) zu Bruno Senna (27) wird das Team mit dem luxemburgischen Investment-Besitzer Gerard Lopez (Genii Capital) nicht stärker machen. Aber finanziell dürfte sich der Rauswurf des in 183 Formel-1-Rennen sieglosen Deutschen lohnen. Denn der Name Senna (Bruno ist ein Neffe des berühmten Ayrton) stärkt für Lopez eine Milliarden-Zusammenarbeit mit einem Brasil-Investor. Opfer Heidfeld aus Stäfa ZH musste gestern nach Spa kommen, um zu zeigen, dass er bereit gewesen wäre. Wichtig, wenn es bald vor Gericht geht, wo Nick seine Millionen (300 000 Franken pro GP) einfordern will.

Auch Peter Sauber (67) sieht im Fahrerwechsel keine andere Logik: «Da spielten sicher nur wirtschaftliche Zwänge mit. Und ich gehe nicht davon aus, dass Senna dem Team fahrerisch das Gleiche bieten kann wie Heidfeld!» Nun, der oft überschätzte Deutsche lag im Trainingsduell gegen den Russen Petrow überraschend 3:8 hinten, aber nach Punkten mit 34:32 vorne.

Sauber zu BLICK: «Sobald ich den WM-Stand sehe, ärgere ich mich wieder über den Verlust der zehn Punkte vom Saisonstart in Melbourne. Mit diesen könnten wir jetzt Renault voll angreifen. Aber auch so geben wir den Kampf um den fünften WM-Platz nicht auf. Mit Kobayashi und Pérez sind wir fahrerisch sicher besser besetzt.»

Jetzt muss aus der Hinwiler Hexenküche von Technikdirektor James Key nur noch die lang erwartete Superentwicklung kommen. Aber diese braucht Sauber mit 35 Punkten auch, um sich nach hinten abzusichern. Denn in Ungarn haben Force India-Mercedes (26 Zähler) und Toro Rosso-Ferrari (22) viel Boden auf die Schweizer gutgemacht.

26.8.2011