Whitmarsh sieht Kobayashi als Schuldigen

Martin Whitmarsh

hat seine eigene Meinung zum Aus von Lewis Hamilton

Die Kollision zwischen McLaren-Pilot Lewis Hamilton und Sauber-Fahrer Kamui Kobayashi war einer der grossen Aufreger im Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps. Während der Weltmeister des Jahres 2008 das Rennen in den Leitplanken von Les Combes beendete, konnte der Japaner weiterfahren und schließlich als Zwölfter noch die Zielflagge sehen. Die Rennkomissare - unter anderem Ex-Weltmeister Nigel Mansell - sahen im Anschluss an die Kollision von einer Bestrafung ab, da es sich in ihren Augen um einen normalen Rennunfall handelte.

Eine Ansicht, die McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh nicht teilt. "Für mich sieht es so aus, als wenn Lewis von hinten getroffen worden wäre", sagt der Brite im Interview mit Ex-Teamchef und 'BBC'-Experte Eddie Jordan. "An dieser Stelle liegt es wie überall sonst auch in der Verantwortung des Hintermanns, das vorausfahrende Fahrzeug nicht zu touchieren. Aber in dieser Situation spielt meine Meinung wohl keine Rolle, da es die Stewards als normalen Rennunfall abgetan haben", so Whitmarsh.

Unterdessen legte Jordan dem Boss von Hamilton nahe, sich die Situation noch einmal vor Augen zu führen. "Kamui war zu keiner Zeit hinter Lewis, der meiner Ansicht nach nach links rübergezogen ist", konfrontiert der Ire Whitmarsh und fügt an: "Das kann man an dieser Stelle nur machen, wenn man niemanden neben sich hat." Letztlich verständigten sich Whitmarsh und Jordan darauf, dass sie die Kollision unterschiedlich bewerten.

Sauber-Pilot Kobayashi hingegen wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah. "Am Ende der Geraden fuhr ich ganz links und Lewis war in der Mitte der Straße. Plötzlich zog er herüber und wir kollidierten. Dabei habe ich gar nicht versucht, ihn zu überholen", so der Japaner, der darauf verweist, dass er seine Linie zu keiner Zeit verändert habe. "Ich weiss wirklich nicht, was ich hätte tun sollen. Mit ihm zusammen ins Kiesbett rauschen? Das ist doch albern." Nach Ansicht des Sauber-Piloten und auch von 'BBC'-Experte Jordan hätte Hamilton in der Mitte bleiben müssen und nicht nach links ziehen dürfen. Mit etwas Abstand sah dies auch der McLaren-Pilot so. "Es war mein Fehler - und zwar zu einhundert Prozent. Ich liess Kobayashi nicht genug Platz und dachte, ich wäre schon an ihm vorbei", gestand Hamilton via 'Twitter', nachdem er sich das Rennen in der Wiederholung angesehen hatte.

31.8.2011