Boullier: Namensänderung Start eines neuen Kapitel

Eric Boulliers Team geht 2012 als "Lotus"

an den Start

Aufatmen bei Eric Boullier: Am vergangenen Donnerstag hat die Formel-1-Kommision den Antrag des Teams zur Änderung seines Namens genehmigt. Vorbehaltlich der Zustimmung des Motorsport-Weltrates der FIA im Dezember, werden die Fahrzeuge des Rennstalls ab der Saison 2012 unter dem Namen Lotus an den Start gehen. Renault wird damit endgültig nur noch als Motorenhersteller in der Formel 1 in Erscheinung treten.

Der Teamchef begrüsst die Entscheidung der Kommission: "Wir sind sehr erfreut darüber, dass dem Namenswechsel zugestimmt wurde. Wir waren schon seit langem der Meinung, dass es im Interesse des Sports ist, alle Unklarheiten zu beseitigen. Es ist wichtig, dass jedes Team seine eigene Identität hat." Boullier spielt damit auf den Umstand an, dass in diesem Jahr zwei Lotus-Teams in der Startaufstellung vertreten sind. Zum einen Renault mit der Lotus-Gruppe als Hauptsponsor, zum anderen das Lotus-Team von Tony Fernandes, welches aber nur die Namensrechte besaß und in keiner Verbindung mit dem britischen Sportwagenhersteller stand.

Mit der Umbenennung endet für Renault eine Identitätskrise in der Formel 1. Nachdem die Investmentgesellschaft Genii Capital das Team 2010 vom französischen Automobilhersteller übernommen hatte, trat die Mannschaft aus Enstone weiterhin unter dem Namen des ehemaligen Werksteams an, obwohl Renault nur noch die Motoren lieferte. Anfang 2011 wurde die Lotus-Gruppe Hauptsponsor des Teams, darüber hinaus besass Lotus-Geschäftsführer Dany Bahar eine Option auf die Übernahme von Anteilen am Rennstall.

Doch hier haben sich die Vorzeichen in den letzten Wochen gewendet, vielmehr verhandelt Genii Capital nun mit dem malaysischen Autohersteller Proton über eine Übernahme der Lotus-Gruppe. Entsprechende Gerüchte wollten Bahar und Genii-Chef Gerard Lopez zwar nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' sind die angeblich hohen finanziellen Verpflichtungen der Lotus-Gruppe ein wichtiger Knackpunkt in den Verhandlungen.

Ungeachtet der Geschehnisse hinter den Kulissen blickt Teamchef Boullier zuversichtlich in die Zukunft: "Das ist der Beginn eines neuen Kapitels in Enstone, aber kein kompletter Neuanfang. Mit Blick auf die Geschichte des Teams und unsere Erfahrung werden wir diese Herausforderung meistern. Wir freuen uns sehr auf 2012."

10.11.2011