Allison: Mit einem "ordentlichen Paket" nach Spa

Renault-Technikchef James Allison hofft

in Belgien auf die Trendwende

In Spa-Francorchamps möchte Renault den Weg aus der Krise finden. Die Truppe aus Enstone fiel nach einem starken Saisonstart immer weiter zurück und kam vor der Sommerpause nicht mehr über das Mittelfeld hinaus. Doch einige aerodynamische Änderungen am R31 sollen nun die Trendwende herbeiführen.

"Wir werden einen neuen Unterboden, einen überarbeiteten Auspuff, Modifikationen an den hinteren Bremsbelüftungen, einige Detailänderungen im Bereich der Leitbleche und eine neue Anordnung der Hinterrad-Aufhängung bringen", verspricht Technikchef James Allison ein umfangreiches Paket. "Keine der Änderungen ist für sich alleine sehr groß, aber zusammen ergibt das ein ordentliches Paket."

Motorleistung und Aerodynamik in Spa wichtig

Auch wenn Spa-Francorchamps die Strecke ist, die im Verlauf der bisherigen Saison am wenigsten Abtrieb verlangt, glaubt Allison nicht, dass die Updates nur in Belgien funktionieren werden: "Die Bereiche, die ein Auto auf einer Strecke schnell machen, machen es tendenziell auf allen Kursen schnell. Dabei handelt es sich um eine gute aerodynamische Performance, eine gute Motor-Performance, eine gute Nutzung der Reifen und schnelle Fahrer. Von Kurs zu Kurs wird der relative Anteil all jener Parameter größer und kleiner - aber die Basis bleibt immer die gleiche."

Doch welche Bereiche spielen in Spa eine besondere Rolle? Allison zögert nicht lange: "Wichtiger als normal sind Motorleistung und aerodynamische Performance." Damit ist klar: Sollte Renault die aerodynamischen Schwächen des R31 in der Sommerpause nicht ausgemerzt haben, dann wird das dem Team vermutlich in Belgien vor Augen geführt. Zuletzt wurde man noch mit einer anderen Schwachstelle des Autos konfrontiert, weiß Allison, und verweist auf Nick Heidfelds "feurigen" Ausfall beim Grand Prix von Ungarn. "Wir haben zu unseren Ungunsten in Erfahrung gebracht, wo bei der Auspufftemperatur, der unser Auto widerstehen kann, das obere Limit ist", grinst der Technikchef. "Wir haben Anpassungen beim Ablauf und beim Design vorgenommen, um eine Wiederholung dessen, was wir in Ungarn gesehen haben, zu verhindern."

Wie Renault den R31 weiterentwickelt

Nach dem winkeligen, aber kompakten Kurs in Ungarn steht nun die längste und äusserst schnelle Strecke in Belgien auf dem Programm. Stellt diese Charakteristik die Ingenieure auf eine besondere Probe? Allison winkt ab: "Die Runde ist lange und es passiert einiges, aber in Wahrheit sorgen alle Kurse für eine besondere Herausforderung für die Ingenieure. Die Runde in Spa ist zwar lange, die Anzahl der Kurven ist aber gleich wie in Monaco, dem kürzesten Kurs. Spa bietet dafür eine glorreiche Herausforderung für die Fahrer, unberechenbares Wetter und ein exzellentes Spektakel für die Fans."

Dieses Jahr stehen noch acht Rennen auf dem Programm - die Zielvorgabe bei Renault ist ganz klar, Mercedes den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM streitig zu machen. Doch wie viel Augenmerk legen Allison und seine Ingenieurs-Truppe noch auf die Saison 2011? "Zu dieser Zeit wird der Grossteil der aerodynamischen Ressourcen auf das nächstjährige Auto verschoben", weiss er. "Wir werden bei den kommenden drei oder vier Rennen als Resultat der Forschung vor der Sommerpause weitere Updates bringen, aber danach werden die Änderungen sehr spärlich sein."

20.8.2011