Ferrari nach Qualifying "definitiv enttäuscht"

Alonso qualifizierte sich als Achter

deutlich unter seinen Möglichkeiten

Für das Ferrari-Team lief es in der Qualifikation zum Grossen Preis von Belgien nicht optimal. Felipe Massa belegte mit 1,958 Sekunden Rückstand angesichts der schwierigen Bedingungen noch eine gute Position. Enttäuschend hingegen die Vorstellung von Fernando Alonso: Der ehemalige Formel-1-Weltmeister hatte auf Platz acht liegend 2,953 Sekunden Rückstand zu verzeichnen.

"Als der Regen zu Beginn der Einheit kam, hätte ich sofort unterschrieben, hätte man mir den vierten Platz angeboten", so Massa. "Mein Ergebnis ist nicht schlecht, selbst wenn die Autos vor mir eine viel schnellere Geschwindigkeit gezeigt haben. Es ist jedoch wahr, dass die Bedingungen im dritten Qualifying-Durchgang für uns die schlimmsten überhaupt waren. Wir konnten von Anfang an nicht das beste Haftungsniveau finden, denn wir hatten sehr damit zu kämpfen, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Wenn wir morgen eine trockene Strecke haben, können wir konkurrenzfähiger sein. Ich hoffe, dass ich mit den Fahrern kämpfen kann, die heute vor mir stehen. Es ist schwierig, Vorhersagen zu treffen, denn wir haben nicht viele Daten über die Abnutzung der Reifen vorliegen. Ich denke jedoch, dass wir zwei oder drei Stopps sehen werden. Ich starte von der schmutzigen Seite der Strecke, aber das ist hier kein so großer Nachteil wie in Budapest. Ich denke, dass ich einen normalen Start haben kann.

"Der achte Platz ist definitiv kein gutes Ergebnis", so Alonso. "Wir müssen das jedoch akzeptieren und versuchen, im morgigen Rennen dieses schlechte Qualifying wieder gutzumachen. Ich bin zuversichtlich, denn ich kenne die wahre Leistung des Autos, sie ist definitiv besser als diese Position. Beim Umgang mit dem ersten und zweiten Qualifying-Durchgang leisteten wir gute Arbeit, auch wenn uns die rote Flagge im zweiten Teil etwas unter Druck setzte, da lediglich noch sieben Minuten übrig waren und ich zu dieser Zeit noch nicht im dritten Qualifying-Durchgang durch war. Ich denke nicht, dass wir im Trockenen um die Pole-Position hätten kämpfen können, aber ich hätte zumindest in den ersten beiden Reihen stehen können. Unglücklicherweise habe ich es kaum geschafft, eine saubere Runde zu bekommen. Sowohl in meiner zweiten als auch in meiner dritten Runde hatte ich Perez vor mir, in der letzten musste ich langsamer machen, um Webber in der Schikane vorbei zulassen. Ansonsten wäre ich vielleicht bestraft worden. So war es nun einmal. Definitiv herrscht in gewisser Weise ein Gefühl des Bedauerns, denn ich hätte einen besseren Platz holen können. Niemand ist sich wirklich sicher, wie die relative Stärke des Autos im Feld aussieht. Das ganze Wochenende über haben wir grosse Abstände in der Grösse von Sekunden, nicht Zehntelsekunden gesehen, das hängt davon ab, wann die Autos auf der Strecke waren. Zudem haben wir keine Ahnung wie die Reifen abbauen. Wir werden sehen, was passiert. Ich stimme für ein trockenes Rennen, und wir werden alles geben, um auf das Podium zu kommen."

"Wir sind über ein Ergebnis, das nicht unseren Erwartungen entspricht, definitiv enttäuscht", so Teamchef Stefano Domenicali. "Wir haben es geschafft, durch die ersten beiden Einheiten im Nassen in einem Stück durch zu kommen, aber als wir erst einmal auf die Trockenreifen wechselten, war das chronische Problem, dass unsere Saison charakterisiert hat, klar zu sehen." "Es war hier sogar noch deutlicher zu sehen als sonst wo. Wir haben Probleme, die Reifen bei niedrigen Temperaturen und auf einer feuchten Strecke zum Arbeiten zu bekommen. Hinzu kommt, dass wir mit dem Verkehr umgehen mussten, was bei Fernando zu weiteren Problemen führte, der definitiv dadurch bestraft wurde. Das morgige Rennen sollte im Trockenen stattfinden, und ich denke, dass dies für alle ein kleiner Schritt ins Unbekannte sein wird, denn es war nicht möglich, viele Daten über die Abnutzung der Reifen zusammen. Wir werden versuchen, die positiven Aspekte unserer Saison noch einmal zu bekräftigen, was bedeutet, dass wir die Charakteristik haben, im Rennen eine bessere Geschwindigkeit zu zeigen als im Qualifying. Ich bin zuversichtlich, dass wir immer noch eine gute Chance haben, morgen ein gutes Ergebnis nachhause zu fahren."

"Wir sind sowohl über die Positionen, auf denen sich unsere Fahrer morgen in der Startaufstellung aufstellen werden, als auch über den Abstand auf den Schnellsten enttäuscht", so Chefingenieur Pat Fry. "Es stimmt, dass wir im dritten Qualifying-Durchgang auf die Bedingungen gestossen sind, die am wenigsten zu uns passen: eine feuchte aber abtrocknenden Strecke mit ziemlich niedrigen Temperaturen. Wir haben dies schon zuvor gesehen. In ähnlichen Bedingungen verlieren wir zu den anderen Top-Teams eine Menge, da wir die Reifen nicht auf Temperatur bekommen können. Dies ist die Achillessehne unseres Autos, und wir haben das noch nicht behoben. Heute hat dies uns noch mehr Probleme bereitet, als wir dies erwarten konnten. Wir sollten dies nicht als eine Ausrede sehen, aber als weitere Motivation, das Problem zu beheben. Das Team hat während der Einheit sehr gut gearbeitet, besonders im ersten Teil, als es wichtig war, angesichts der sich ständig verändernden Bedingungen auf der Strecke die Strategie gut auszuführen. Das morgige Rennen sollte sehr interessant sein. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die Reifen im Trockenen arbeiten, besonders in Bezug auf die Abnutzung. Morgen ist für den frühen Nachmittag kein Regen vorhergesagt. Am Sonntag werden wir versuchen, jenen Boden gutzumachen, den wir am Samstag verloren haben."

27.8.2011