Horner: "Meine Tür steht immer offen"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner propagiert

einen Führungsstil ohne hierarchische Strukturen

Als der Getränkehersteller Red Bull Ende 2004 den Jaguar-Rennstall übernahm, um fortan unter eigenem Namen in der Formel 1 anzutreten, engagierte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz in Christian Horner einen neuen Teamchef, der bis dahin ausschliesslich Szenekennern ein Begriff gewesen sein dürfte. Der damals 31 Jahre alte Horner hatte zuvor als Gründer und Chef des Arden-Teams in der Formel 3000 zahlreiche Erfolge gefeiert.

Der Aufbau eines neuen Formel-1-Teams, das in absehbarer Zeit um Rennsiege und WM-Titel kämpfen sollte, war allerdings eine ungleich grössere Herausforderung als die Leitung eines Rennstalls in einer Nachwuchsrennserie. Doch Horner hatte nach einer gewissen Anlaufphase Erfolg: Im vergangenen Jahr gewann Red Bull sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursweltmeisterschaft. "Mein erstes Ziel war es, das Team in die Top 5 zu bringen, anschliessend zu siegen und dann die WM zu gewinnen", sagt Horner. "Ich hatte ein Ziel und habe es verfolgt. Und ich hatte das Glück, dass Dietrich an mich geglaubt hat." Dieses Vertrauen gibt Horner stets an seine Fahrer weiter. "Es ist sehr wichtig, eine gute Beziehung zu den Fahrern zu haben und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie mit dir über alles sprechen können." Dabei sei es hilfreich, dass Horner früher selbst Rennfahrer war. "Denn Ingenieure können sich einfach nicht vorstellen, wie es sich im Cockpit anfühlt", findet der Engländer. "Und um das Beste aus einem Fahrer rauszuholen, muss er glücklich sein. Deshalb steht meine Tür immer offen. Ich forme aus guten Leuten ein Team ohne hierarchische Strukturen mit einer Umgebung, in der ihnen die Arbeit Spass macht."

24.8.2011