Kalender 2012: Weitere Änderungen möglich

Dass in Istanbul 2012 nicht mehr gefahren wird,

ist noch nicht in Stein gemeisselt

Der eigentlich schon vom FIA-Motorsport-Weltrat ratifizierte Rennkalender für die Formel-1-Saison 2012 wurde vergangene Woche noch einmal verändert. Bernie Ecclestone informierte die Teams vor Budapest zum Beispiel über die Streichung des Grand Prix der Türkei in Istanbul. Doch noch scheint das letzte Wort nicht gesprochen.

Die Türken haben nämlich nicht vor, kampflos aufzugeben: "Wir suchen nach einem Weg, die Formel 1 in der Türkei zu behalten, und der Minister ist bereit, diesem Ziel alles unterzuordnen", wird der Chef des türkischen Motorsportverbands, Mumtaz Tahincioglu, von der Nachrichtenagentur 'Anadolu' zitiert. Außerdem kündigt er an: "Wir werden Herrn Ecclestone in die Türkei einladen. Wir wollen unsere Verhandlungen abschliessen."

Bisher waren diese daran gescheitert, dass die türkische Politik die Verluste des Formel-1-Rennens nicht länger kompensieren wollte. Alleine die an Ecclestone zu überweisende Grand-Prix-Gebühr macht geschätzte 20 bis 25 Millionen Euro aus. Auf der Einnahmenseite bleibt jedoch nur der Kartenverkauf übrig, weil alle kommerziellen Werberechte bei Ecclestones FOM liegen. Doch die Zuschauerzahlen waren in den vergangenen Jahren stark rückläufig.

Nun können sich die Türken angeblich vorstellen, ähnlich viel wie bisher zu zahlen, dafür wünscht man sich aber von Ecclestone auf anderer Ebene ein Entgegenkommen. So ist zum Beispiel angedacht, dass die Formel-1-Verantwortlichen in Form einer Werbekampagne für den Grand Prix dafür Sorge tragen, dass mehr Fans zu den Rennen in Istanbul kommen. Davon würden letztendlich alle Beteiligten profitieren. Unabhängig davon, ob die Wiederaufnahme der Türkei klappt, ist in Sachen Saisonauftakt noch nicht das letzte Wort gesprochen. Nach aktuellem Stand der Dinge würde das erste Rennen am 27. März im australischen Melbourne stattfinden, doch offenbar gibt es Überlegungen, zuerst in Sepang (Malaysia) zu fahren - auch wegen der für die europäischen Zuschauer angenehmeren TV-Sendezeiten.

4.8.2011