McLaren gibt die WM-Hoffnung nicht auf

Lewis Hamilton hat derzeit zwölf Zähler

mehr auf dem Konto als Jenson Button

Wenn die Formel 1 am letzten August-Wochenende mit dem Grand Prix von Belgien ihre Sommerpause für beendet erklärt, geht Weltmeister Sebastian Vettel mit 85 Punkten Vorsprung auf seinen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber in die verbleibenden acht WM-Läufe.

Die McLaren Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button liegen als WM-Dritter beziehungsweise WM-Fünfter derzeit bereits 88 respektive 100 Zähler hinter Vettel zurück. Dennoch will Teamchef Martin Whitmarsh von einer verlorenen Weltmeisterschaft 2011 nichts wissen. Das Ziel der Truppe aus Woking, die die beiden zurückliegenden Rennen auf dem Nürburgring und auf dem Hungaroring hat gewinnen können, ist nichts anderes als die ausstehenden Läufe ebenfalls für sich zu entscheiden. "Das wird wohl schwierig werden, aber es ist möglich", wird Whitmarsh im Hinblick auf eine lupenreine zweite Saisonhälfte für McLaren von 'Autosport' zitiert. "Alles, was wir tun können, ist zu versuchen, jedes der verbleibenden Rennen zu gewinnen. Der Rückstand wird nicht einfach aufzuholen sein, aber es ist nicht unmöglich", so der McLaren-Teamchef, für den feststeht, dass man sich nur auf die Gesamtwertung fokussieren könne, wenn man diese auch anführt: "Die Leute schauen natürlich auf die Punkte. Wenn du die Weltmeisterschaft nicht selbst anführst, macht es allerdings wenig Sinn, sich damit zu befassen. Wir versuchen stattdessen, jedes Rennen zu gewinnen."

Am liebsten der eine oder andere Doppelsieg und ...

Am liebsten wäre Whitmarsh eigener Aussage zufolge der eine oder andere Doppelsieg, wobei er "nichts dagegen hätte, wenn kein Red-Bull-Pilot als Dritter auf dem Podium steht". Stattdessen würde sich der McLaren-Boss über einen Ferrari-Piloten auf dem Podium wesentlich mehr freuen, wie er sagt. Von den Fortschritten des McLaren-Teams im Saisonverlauf zeigt sich Whitmarsh beeindruckt: "Wenn man mich in Australien um eine Prognose für den weiteren Verlauf der Saison gefragt hätte, hätte ich keine abgeben können", sagt er und fügt an: "Wir haben zwei tolle Piloten, ein grossartiges Team und ein Auto, das nicht schlecht ist. Insgesamt haben wir große Fortschritte erzielt." Speziell der Einsatzwille von Lewis Hamilton hat es Whitmarsh angetan: "Lewis interessiert nichts anderes als der Sieg. Dafür ordnet er alles unter." Als Schwäche kann der Teamchef allenfalls ausmachen, dass "sich Lewis die Dinge, die über ihn geschrieben werden, manchmal zu sehr zu Herzen nimmt. Auf diesem Gebiet kann er noch dazulernen."

16.8.2011