Rosberg stark - Schumacher hat ein Rad ab

Schumi mal wieder im Dreirad unterwegs

Ausgerechnet zu seinem 20. Formel-1-Jubiläum war das Qualifying zum Grossen Preis von Belgien für Michael Schumacher schon nach wenigen Minuten zu Ende. An seinem Mercedes löste sich ein Hinterrad, der Deutsche drehte sich auf dem Weg zu seiner ersten gezeiteten Runde von der Strecke und muss sich so mit dem letzten Startplatz begnügen.

Für Teamkollege Nico Rosberg verlief es unterdessen unter den schwierigen und wechselhaften Bedingungen auf der belgischen Rennstrecke von Spa deutlich besser. Er schaffte den Sprung in den letzten Durchgang und beendete diesen mit 2,254 Sekunden Rückstand auf dem fünften Rang. "Das war heute ein typischer Spa-Tag", so Rosberg. "Angesichts der sich ständig verändernden Bedingungen war das draussen auf der Strecke eine schwierige Situation. Regenreifen, Intermediates und Trockenreifen, wir hatten heute alles, aber wir haben das Maximale daraus gemacht. Zwei Autos der Top-3-Teams starten hinter mir, was schön zu sehen ist. Das Team hat die Strategie wirklich richtig hinbekommen, und alles, was wir heute herausgearbeitet hatten, funktionierte gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Ergebnis erzielen können, denn wir haben das Auto mit den Bedingungen für das Rennen im Hinterkopf abgestimmt, und das Auto hat unter allem Bedingungen gut funktioniert."

"Nun, natürlich hätte ich mir ein anderes Ende des heutigen Qualifyings gewünscht", so Schumacher. "Es ist jedoch schwierig, auf drei Rädern zu fahren, auch wenn ich die Erfahrung haben sollte, dies in Spa zu tun. Ernsthaft, dies ist sicherlich etwas, das nicht vorkommen sollte, aber das ist ja auch die Formel 1. Wir arbeiten auf dem höchsten Niveau, aber solche Dinge können dennoch passieren. Zunächst war ich mir nicht sicher, was passierte, denn ich spürte, dass ich die Kontrolle über das Heck verlor, und aus diesem Grund entschuldigte ich mich beim Team. Aber dann sah ich, dass das Rad vom Auto weg war und verstand den Grund für meinen Verlust der Kontrolle über das Auto. Um zu versuchen, das Gute im Schlechten zu finden, würde ich sagen, dass ich noch ein paar frische Reifensätze übrig habe, und dass es morgen nur eine Richtung geben kann: jene nach vorne."

"Nico hatte heute Nachmittag eine sehr gute Qualifying-Einheit", so Teamchef Ross Brawn. "Er fuhr intelligent, machte Druck, wenn er dies tun musste, und die Jungs an der Boxenmauer schätzen das Wetter genau richtig ein. Ich war wirklich zufrieden, wie die Dinge heute gelaufen sind. Natürlich bin ich auf der anderen Seite für Michael enttäuscht, denn die Bedingungen hätten perfekt zu ihm gepasst. Wir müssen schauen, was da genau passiert ist, aber es scheint, als wäre etwas mit der Befestigung des rechten Hinterrads schief gegangen. Wir müssen uns dies heute Abend genau anschauen, um sicherzustellen, dass sich dies nicht wiederholen kann. Beide Autos waren mit einem Setup für trockene Bedingungen unterwegs. Wir sind also für die heutigen Bedingungen keinen Kompromiss eingegangen. Wir hoffen, dass es morgen trocken bleiben wird. Die Zeit wird zeigen, ob es die richtige Entscheidung war."

"Nico und das Team zeigten heute Nachmittag eine gute Leistung", so Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Dank des richtigen Timings und einer exzellenten Runde haben wir mit diesem fünften Platz das Maximum aus diesen Bedingungen gemacht. Nico qualifizierte sich zudem vor zwei der aktuellen Titelanwärter. Es war für Michael wirklich eine Schande, dass er auf seine aller ersten Runde aus den Boxen sein rechtes Hinterrad verlor. Wir entschuldigen uns bei ihm und müssen untersuchen, warum dies genau passierte. Zusammen mit allen Zuschauern freuen wir und Michael uns auf den morgigen Tag. Wir hoffen, dass er von hinten in der Startaufstellung zu seinem Geburtstagsrennen eine attackierende Fahrt von hinten in der Startaufstellung zeigen wird. Spa hat für Michael immer etwas Spezielles parat, so wie Michael für Spa ebenso."

27.8.2011