Willis: Das Optimieren ist die Herausforderung

Geoff Willis und HRT haben in der Formel 1

noch einen recht langen Weg vor sich

Über viele Jahre hinweg war Geoff Willis bei großen Rennställen aktiv und war unter anderem bei Williams an einigen Erfolgen beteiligt. In dieser Saison wachsen die Bäume für den Briten allerdings nicht in den Himmel, denn bei einem normalen Rennverlauf hat HRT auch im zweiten Formel-1-Jahr keine Chance auf Punkte. Aus diesem Grund widmet sich Willis in erster Linie dem Teamaufbau.

In diesem Punkt hat der spanische Rennstall noch einige Defizite, wie Willis bei 'auto motor und sport' bestätigt: "Die Struktur ist einfach noch nicht so gut. Man muss die Prozesse erst einmal erarbeiten, die man bei einem etablierten Team gewöhnt ist. Es ist einfach so im Ingenieursgeschäft, dass es Limits gibt, entweder bei der Zeit, beim Material, Geld oder der Technologie", erläutert Willis. Gerade dies sei jedoch, was er an seiner Aufgabe bei HRT so schätze. "Das Optimieren ist die Herausforderung", sagt Willis, der vor seinem Engagement beim Rennstall um Vitantonio Liuzzi und Daniel Ricciardo einige Saisons für Red Bull gearbeitet hat. Auch dort war Willis am Aufbau einer starken Mannschaft beteiligt - und Ähnliches schwebt dem 51-Jährigen nun auch für HRT vor.

"Wir können uns in jedem Rennen verbessern", gibt Willis zuversichtlich zu Protokoll und ergänzt: "Ich bin mir sicher, dass wir Jahr für Jahr Fortschritte machen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess der ständigen Verfeinerung und Verbesserung. Wir wollen besser und vor allem schneller besser werden", sagt der Technische Direktor. "Es ist der Mangel an Zufriedenheit, der dich immer weiter antreibt. Ich finde aber, wir haben unsere Sache nicht schlecht gemacht", meint Willis und würde sich und HRT "vielleicht die Note acht von zehn" geben. Gleichzeitig stellt der Brite klar: "Wir wollen natürlich zehn von zehn. Jeder kleine Fehler muss direkt korrigiert werden. Man muss sich hinterfragen: Warum trat der Fehler auf? Warum haben wir in einem bestimmten Bereich nicht die notwendige Qualität? Man muss einfach äusserst penibel sein", findet Willis und merkt an: "Wir müssen uns so ziemlich überall verbessern. Das soll gar nicht negativ klingen. Es ist einfach Tatsache, dass wir mehr Ressourcen benötigen." Auch im Hinblick auf 2012, wie Willis hinzufügt: "Es ist sehr eng, aber wenn es einfach wäre, würde man auch nicht so sehr dafür belohnt werden, wenn man es hinbekommt."

22.8.2011