Grosjean: "Ungeduldig wie ein Kind"

Der Ex-Banker in der Formel1:

Romain Grosjean ist ein heisser Kandidat auf ein Stammcockpit im Team

GP2-Meister Romain Grosjean durfte in Abu Dhabi anstelle von Bruno Senna am Freitag fahren. Dabei schlug sich der Formel-1-Rückkehrer erstaunlich gut und empfahl sich für ein Stammcockpit für 2012. Bis dahin dauert es aber noch eine Weile. Doch schon beim Brasilien Grand Prix wird Grosjean wieder am Freitag fahren.

"Als dritter Fahrer bei Renault bin ich bei allen Wintertestfahrten dabei sowie bei allen Rennen, um einen Fahrer im Notfall zu ersetzen", erklärt er der 'L'Equipe' und gibt einen Einblick in seinen Alttag als Ersatzfahrer: "Generell komme ich am Mittwochabend an. Wenn der Zeitunterschied sehr gross ist, dann sogar schon etwas früher. Mein erster Job beginnt am Donnerstagmorgen gegen elf Uhr, wenn ich die erste Runde auf der Strecke erledige. Diese absolviere ich zu Fuss zusammen mit den Piloten, den Teammanagern und den neun Ingenieuren, die nach beiden Autos sehen. Ziel ist es, präzise zu analysieren, wo die Herausforderungen der Strecke liegen und den Fahrern zu helfen, ihre Bremspunkte zu finden. Wenn das vorbei ist, spreche ich sehr lange mit den Mechanikern, um noch mehr darüber zu lernen wie ein Formel-1-Auto vom mechanischen Gesichtspunkt arbeitet", schildert er.

In Abu Dhabi kam Grosjean erstmals in dieser Saison zum Einsatz. "Ich spulte meine erste von zwei Sessions für das Team ab", erläutert er. "Dadurch nahm ich beim Briefing den Platz eines Stammfahrers ein. Ich habe genau zugehört, wie mein Programm aussieht und welches Prozedere abläuft. Die eineinhalb Stunden waren reinstes Vergnügen! Der Countdown bis zur Session ist für mich immer ein Schlüsselmoment. Um relaxt zu bleiben versuche ich mich mit meinen Freunden zu umgeben. 20 Minuten vor dem Start der Session ging ich zur Garage. Diese Momente sind immer sehr speziell und verbreiten den Hauch von Magie", schwärmt der Franzose.

Beim Rennen musste Grosjean aber zuschauen. "In diesem Moment träumte ich davon in einem Formel-1-Auto zu sitzen und jedes Mal, wenn ein Auto an die Box fuhr, wollte ich reinspringen und den Platz des Fahrers übernehmen!", berichtet er. "Ich würde nicht sagen, dass es frustrierend war, aber ich war ungeduldig wie ein Kind, dass sein Spielzeug nicht aus der Hand legen wollte."

20.11.2011