Räikkönen mögliches Szenario für Renault

Eric Boullier hat seine Wunschliste

schon beim Vorstand abgegeben

Was die Fahrerwahl für 2012 angeht, ist bei Renault nur Witali Petrow fix gesetzt. Wer das zweite Cockpit erhalten soll, steht noch nicht fest, aber als Favorit gilt Romain Grosjean. Auf der Wunschliste, die Teamchef Eric Boullier nach Abu Dhabi beim Vorstand abgegeben hat, steht aber auch ein sehr prominenter Name: Kimi Räikkönen.

"Kimi war - oder besser gesagt ist - ein mögliches Szenario", bestätigt Boullier und gibt erneut zu, in Kontakt mit dem Management des finnischen Ex-Weltmeisters zu stehen: "Herr Robertson hat mich angerufen." Weitere mögliche Kandidaten sind Heikki Kovalainen, der bei Lotus unter Vertrag steht, sowie Adrian Sutil. Von Nico Hülkenberg kam keine Rückmeldung (weil er schon bei Force India unterschrieben hat), Rubens Barrichello hat Boullier abblitzen lassen. Dass Kovalainen zu den Wunschfahrern gehört, überrascht viele, denn bisher war man stets davon ausgegangen, dass der Vertrag des ehemaligen Renault-Piloten niet- und nagelfest sei. Aber Boullier hat diverse Namen davon unabhängig auf seine Liste geschrieben: "Selbst wenn ein Fahrer einen Vertrag hat, gibt es oftmals Ausstiegsklauseln. Daher ziehen wir solche Fahrer auch in Betracht", erklärt er und grinst: "Die Liste ist lang."

Petrow also gesetzt, Grosjean Favorit auf das zweite Cockpit, Kovalainen, Sutil und Räikkönen weitere Kandidaten - aber wann wird sich der Vorstand um Genii-Chef Gerard Lopez endgültig festlegen? "Bald", antwortet Boullier und deutet an, dass es noch vor der Abreise aus Sao Paulo zu einer offiziellen Bekanntgabe kommen könnte: "Es ist nur noch eine Frage von Tagen. Vielleicht sogar noch diese, spätestens nächste Woche."

Grosjean: Lob vom Chef


Zwei Trainings durfte Romain Grosjean zum Saisonende im Renault absolvieren, um sich noch einmal zu beweisen. Der Franzose besitzt große Chancen, kommendes Jahr für den Rennstall an den Start zu gehen. "Romain war heute Morgen sehr gut unterwegs, bis er dieses Problem mit der Kupplung hatte", lobt Teamchef Eric Boullier. "Die Geschwindigkeit war vorhanden, die Rückmeldung war sehr gut, das Team hat es genossen, mit ihm zu arbeiten." Während Witali Petrow für 2012 als gesetzt gilt, nimmt der Rennstall noch weitere Fahrer ins Visier, darunter angeblich auch Heikki Kovalainen und Adrian Sutil: "Mehr kann ich dazu nicht sagen. Es ist Teil der Bewertung, für die wir uns entschieden haben, wir werden sehen. Er hat sie positiv erledigt. Nun wird der Direktorenrat darüber informiert, dann werden wir weiter sehen."

Renault hat an Barrichello kein Interesse


Die Anzeichen verdichten sich, dass Rubens Barrichello für das kommende Jahr von seinem Arbeitgeber Williams keinen neuen Vertrag erhalten wird. Um aus dem tiefen sportlichen Tal zu kommen, möchten die Briten ganz offenbar neben Pastor Maldonado auf einen anderen Piloten setzen. Aus diesem Grund sieht sich der Brasilianer derzeit im Fahrerlager um, denn der 39-Jährige möchte am Sonntag bei seinem Heimrennen in Sao Paulo noch nicht sein letztes Formel-1-Rennen fahren. Der Routinier ist fest entschlossen, seine Karriere in der "Königsklasse des Motorsports" fortzusetzen. Auch bei Renault hat Barrichello angeklopft, Teamchef Eric Boullier hat jedoch bereits abgesagt: "Er kontaktierte mich, aber ich musste Nein sagen", wird der Franzose von der 'BBC' zitiert. "Rubens ist schnell. Er möchte ein weiteres Jahr absolvieren, und vielleicht wird er kommendes Jahr nicht mehr so stark sein. Wir mussten ein paar Namen von der Liste streichen." Ein Grund, warum der Aktienkurs von Rubens Barrichello im Renault-Team nicht gerade einen neuen Höchststand erreicht hat, sei die Tatsache, wie enttäuschend die Zusammenarbeit mit Routinier Nick Heidfeld verlaufen sei, den man mitten in der Saison wieder vor die Türe setzte: "Das hat nicht geholfen."

27.11.2011