Force India: Hülkenberg schneller als Stammfahrer

Paul di Resta

hat erst wenig Erfahrung auf seinem Heimkurs

Force India erwies sich am ersten Trainingstag in Silverstone durchaus als schnell. Die indischen Truppe kam mit den nassen Streckenbedingungen gut zurecht - Paul di Resta wurde mit einem Rückstand von 2,127 Sekunden auf die Bestzeit von Mark Webber Elfter, Adrian Sutil fehlten als 21. 5,135 Sekunden.

Das liegt aber vor allem daran, dass er sein Cockpit in der trockeneren ersten Session für Testfahrer Nico Hülkenberg räumen musste. Der Deutsche war heute schnellster Force-India-Pilot und reihte sich mit 1,995 Sekunden Rückstand als Neunter ein. Die Plätze sechs und sieben für Sutil und di Resta am Nachmittag zeigen aber das vorhandene Potenzial. "Die Strecke war den gesamten Tag lang nass, daher hatten wir keine Möglichkeit, auf trockener Strecke zu fahren", klagt di Resta. "Ausserdem war es ziemlich windig und die Bedingungen waren nicht wirklich beständig genug für nützliche Tests. Dennoch scheinen wir recht konkurrenzfähig zu sein und die Balance des Autos fühlte sich seit dem Anfang des Tages gut. Es ist schade, dass ich keine Gelegenheit hatte, auf trockener Piste zu fahren, aber alle sind in der gleichen Lage. Das bedeutet, dass wir morgen viel Arbeit haben - sollte es trocken sein."

Sutil nur kurz auf Intermediates

Sutil musste am Vormitag zuschauen und hatte ebenfalls Wetterpech: "Es fing genau vor der Session zu regnen an, und die Strecke blieb den gesamten Nachmittag lang sehr nass. Ich war die meiste Zeit auf dem extremen Regenreifen unterwegs, weil da so viel Wasser auf der Strecke stand. Am Ende der Session konnte ich meinen ersten Run auf Intermediates durchführen. Die Vorschau für morgen sieht etwas besser aus, daher werden wir hoffentlich etwas Streckenzeit bei trockenen Bedingungen haben."

Hülkenberg fuhr heute Morgen einige Vergleichstests und kam durch die etwas besseren Bedingungen auf eine durchaus beachtliche Zeit: "Durch den Regen heute Morgen war ich die gesamte Session lang auf Intermediates. Wir zogen unser Programm durch - es gab keine Dramen und ich fuhr ein paar gute Runs. Ich arbeitete etwas an der Balance, probierte den Heckflügel für viel Abtrieb und verglich ihn mit unserem normalen Heckflügel, um ein paar Aerodynamikdaten einzuholen."

Harlow rechnet mit stressigem Samstag

Die Arbeit von Chefingenieur Dominic Harlow wurde durch das wechselhafte Wetter ebenfalls nicht erleichtert. "Beide Sessions wurden heute vom Wetter und von den Versuchen, zwischen den Regengüssen konstante Verhältnisse vorzufinden, diktiert. Natürlich ist es an Tagen wie diesen schwierig, gute Daten einzuholen, aber es ist uns gelungen, einige aerodynamischen Teile zu bewerten und mit den Änderungen beim Motormapping zu arbeiten."

Doch das Wochenende hat für den Briten auch seine guten Seiten: "im neuen Boxengebäude zu arbeiten, ist großartig: Ich komme seit langem nach Silverstone und wie jeder bin auch ich echt beeindruckt von dem, was wir hier vorgefunden haben. Ich bin sicher, dass es ein interessantes Wochenende wird - erstens wegen eines jederzeit möglichen Regengusses, zweitens weil wir heute keine Daten für die Trockenreifen erhalten haben, was die Rennstrategie definitiv beeinflussen wird."

8.7.2011