Webber witzelt über Harmonie bei Red Bull

Mark Webber

hat das Lachen trotz seiner Situation nicht verlernt

Vor einem Jahr war die Stimmung bei Red Bull vergiftet: Nach der Kollision in Istanbul und dem Frontflügel-Streit in Silverstone konnte es sich Mark Webber nach seinem Sieg beim britischen Grand Prix nicht verkneifen, Christian Horner den inzwischen legendären Spruch "Nicht schlecht für eine Nummer zwei" an den Kommandostand zu funken.

Ein Jahr später scheint es teamintern keine grossen Meinungsverschiedenheiten zu geben, was dem stets um Harmonie bemühten Teamchef Horner natürlich gefällt. Aber woher kommt diese neue Harmonie? "Weil ich Seb nicht schlage", antwortet Webber halb ernst gemeint, halb lächelnd. "Die Harmonie ist perfekt, wenn die Ergebnisse so sind. Ich hoffe, dass wir bald wieder beide gewinnen und die Harmonie trotzdem intakt bleibt." Müde, gegen Vettel zu kämpfen, ist er aber nicht: "Ich bin nicht der Einzige, der gegen ihn kämpft. Er hatte einen tollen Lauf. Es sind noch viele Rennen zu fahren, viele Gelegenheiten. Was hinter uns liegt, ist Vergangenheit. Für ihn ist es sehr gut gelaufen, aber so schlecht war es für mich auch nicht - ich habe viele Punkte gesammelt. Natürlich würde ich gerne Rennen gewinnen, aber da bin ich nicht der Einzige. Also nein, ich bin nicht müde - überhaupt nicht", so Webber.

Zuletzt in Valencia lieferte er ein starkes Wochenende ab, doch die Trendwende hat seiner Meinung nach schon früher begonnen: "Monaco war ein schwarzes Schaf", räumt der 34-Jährige zwar ein, "aber in Barcelona war ich ziemlich konkurrenzfähig, in Kanada und Valencia ebenso. Wenn ich keine technischen Probleme mit dem Auto hatte, lief es zuletzt schon meistens viel besser. Das möchte ich klarerweise fortsetzen." Das Zwischengas-Verbot sieht Webber nicht als besonderen Grund zur Hoffnung: "Es könnte so oder so kommen. Wir wissen, wie sensibel diese Autos auf manche Vorlieben reagieren, aber mir ist es so oder so recht: Ich werde auch mit dem, was wir hatten, recht schnell - und wenn sich etwas ändert, dann werde ich versuchen, das Beste daraus zu machen. Aber ich sehe das ganz entspannt", winkt er ab.

Entspannt sieht er übrigens auch Gerüchte, wonach Lewis Hamilton bei Red Bull seinen Platz einnehmen könnte: "Ich verstehe recht gut, was wirklich vor sich geht, sehe das daher sehr entspannt. Ich bin genauso entspannt wie zur gleichen Zeit im Vorjahr, als ich auch noch keinen Vertrag für dieses Jahr hatte", sagt Webber und unterstreicht: "Die Zeitungen von heute werden morgen schon verwendet, um Fish and Chips einzuwickeln..."

8.7.2011