Automobilsalon 2010 in Genf

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Der Autosalon Genf wird heute zum 80. Mal eröffnet. Jubiläum! Es scheint, als lebe eine einst gescheiterte Idee wieder neu auf: das Weltauto. Ford versuchte 1993 seinen Mondeo auf allen Märkten rund um den Globus anzubieten. Das Experiment scheiterte, weil die Kundenansprüche zu weit auseinander lagen. Was in Amerika und Japan gefällt, kommt in Europa nicht gut an – und umgekehrt.

Dennoch wagt Ford mit der neuen Focus-Generation erneut einen Versuch, ein und dasselbe Modell auf der ganzen Welt anzubieten. «Weltweit haben sich die Bedürfnisse unserer Kunden stark angeglichen», erklärt John Fleming, Ford Europa-Chef. «Alle wollen tiefen Verbrauch, Alltagstauglichkeit und Sicherheit – diese Tatsache machen wir uns zunutze, und dies auch effizienter als früher.»

Alfa Giulietta

Sergio Marchionne, Chef der Fiat Group, haucht einem bekannten Namen neues Leben ein: Alfa Romeo Giulietta. Der rassige Alfa baut auf einer völlig neuen Architektur und ist laut Marchionne «der beste Wagen seiner Klasse, bezüglich Verbrauch, Gewicht, Sicherheit und Handling.»

Audi A1

Audi will mit dem Kleinwagen A1 in ein völlig neues Segment vorstossen. Chef Rupert Stadler versucht so eine junge, lifestyleorientierte Kundschaft an die Marke heranzuführen. Ökofans wird freuen: Alle A1-Modelle verfügen über Bremsrekuperation und Stopp-Start-Automatik. Die Preise starten bei 25´000 Franken.

Ford Focus Kombi

Der Ford Focus richtet sich an den Weltmarkt – er wird erst gar nicht für einzelne Märkte modifiziert. «Wir stehen vor einem entscheidenden Jahr», erklärt Ford- Chef Alan Mulally. Erstmals präsentierte er in Genf die Kombiversion des Focus. In die Schweiz rollt dieser erst im Jahr 2011 an die Verkaufsfront.

Mini Countryman

BMW-Boss Norbert Reithofer zeigt in Genf die vierte von insgesamt sechs geplanten Mini-Karosserievarianten: den Countryman. Dieser soll Lifestyle weit über die Stadtgrenzen hinaus tragen: mit 4 Türen, 4 Einzelsitzen, 4x4 und einer erstmals einer Länge von über 4 Metern.

Mitsubishi ASX

Mitsubishi-Chef Osamu Masuko bringt eine geschrumpfte Version des Outlanders nach Genf: «Der ASX fährt mit markentypischem Kühlergrill vor, dieser ist aber sichtbar filigraner gestaltet.» Der Crossover rollt ab Juni als Diesel (150 PS) oder Benziner (115 PS) in die Schweiz.

Nissan Micra

«Wir wollen ökonomische Autos für alle erschwinglich machen», verkündet Chef Carlos Ghosn bei Nissan. Mit dem Micra, der im November an die Verkaufsfront rollt, aber auch dem kleinen SUV Juke präsentieren die Japaner gleich zwei neue Modelle. Ghosn: «Dank der neuen Plattform sind weitere Kompaktautos bereits in der Pipeline.»

Opel Meriva

Opel-Boss Nick Reilly fuhr zwar mit dem Elektromobil Ampera nach Genf, dort präsentierte er aber den Meriva: «Eine enorm wichtige Neuheit für uns – mit Innovationen in einem wachsenden Segment. Das Auffälligste sind die Flex Doors. Die sind nicht nur ein Gimmick, sondern praktisch.» Der Meriva kommt ab 22´200 Franken in den Verkauf.

Renault Wind

Gleich auf zwei Hochzeiten musste Carlos Ghosn, Boss von Nissan und Renault, tanzen. Bei Renault gibt er sich sehr offenherzig und zeigt gleich 2 Cabrios: Das Mégane CC und das Wind genannte Roadster-Coupé auf Twingo-Basis. Das Hardtop des kompakten Zweiplätzers schliesst sich in 12 Sekunden und bietet offen wie geschlossen 270 Liter Kofferraum.

Volvo S60

Was für ein dynamisches, viertüriges Coupé! «Wir erhoffen uns vom S60 viel. Es zeigt in die Zukunft unserer Marke: mit mehr Dynamik und aufregendem Design», erklärt Volvo-Präsident Stephen Odell. Einzigartig: Das erweiterte City- Safety-System des S60 erkennt selbst Fussgänger und bremst bei Kollisionsgefahr automatisch ab.

VW Sharan

«Schöne Autos bauen kann jeder – schöne Autos zu einem fairen Preis anbieten, ist eine andere Sache», erklärt VW-Chef Martin Winterkorn. Seine Marke wartet in Genf neben Touareg, Polo GTI, CrossGolf und dem mit bis zu siebenplätzigen Sharan gleich mit vier Weltneuheiten auf. VWs neuer Familienvan ist im Spätsommer ab 45´200 Franken erhältlich.

Ford sind nicht die einzigen, die mit einem Modell die Welt erobern möchten. Auch Nissan-Chef Carlos Ghosn hegt mit der vierten Auflage des Nissan Micra ähnliche Pläne. Auf nicht weniger als 160 Märkten will der Nissan- und Renault-Chef künftig seinen «grossen Kleinen» anbieten. Das Rezept für ein solches Weltauto tönt aus dem Mund des Nissan-Chefs erstaunlich simpel: «Wir kombinieren über 25 Jahre Erfahrung im Bau von kompakten Stadtautos mit einer neuen, vielseitig nutzbaren Plattform.» Mit dem entsprechenden Resultat, «einem modernen und unkomplizierten Kleinwagen», will Ghosn zum ernsthaften Wettbewerber auf der globalen Bühne werden.

Absoluter Publikumsliebling in Genf scheint aber der Audi A1 zu sein. Nicht nur, weil Popstar Justin Timberlake zusammen mit Audi-Chef Rupert Stadler den neuen Kleinwagen ins rechte Licht rückte. Um das kleinste Audi-Familienmitglied scharen sich derart viele Zuschauer, dass die Reinigungstruppe dauernd Fingerund andere Spuren vom Ausstellungsstück polieren muss.

4.3.2010