Sauber: "Zwei Getriebeschäden - das ist hart"

Kein guter Tag für Sauber:

Sergio Perez auf dem Weg zum Rand der Strecke

Innerhalb von nur elf Runden war für das Sauber-Team alles vorbei: Erst musste Kamui Kobayashi in Runde 21 seinen Rennwagen abstellen, elf Umläufe danach parkte auch Sergio Perez am Rand des Autodromo Nazionale di Monza - Doppelausfall für Sauber! Besonders schmerzhaft: Die direkten Rivalen von Force India und Toro Rosso punkteten, was das Team in der WM etwas zurückwarf.

Entsprechend zerknirscht zeigt sich Teamchef Peter Sauber nach dem Grand Prix von Italien: "Ich bin sehr verärgert. Zwei Getriebeschäden - das ist hart. Das darf nicht passieren", stellt der Schweizer heraus und merkt an: "Was es war, wissen wir noch nicht. Beide Fahrer konnten aber nicht mehr schalten." Damit war das vorzeitige Aus besiegelt. Umso schlimmer, dass gute Chancen bestanden. "Wir hatten das Fahrzeug von Anfang an auf das Rennen vorbereitet - und damit waren wir sehr konkurrenzfähig", sagt Sauber. "Wir waren schneller als unsere direkten Gegner inklusive Renault. Das hatten wir in dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Es hätte schöne Punkte gegeben. Eben diese verschenkten wir leider", meint der Teamchef. Seine Fahrer machten ihm aber sehr viel Freude.

Vor allem Perez zeigte wieder einmal eine starke Leistung. "Sergio wurde Runde für Runde schneller. Er blieb in Runde 32 stehen. Vielleicht wäre er bis Runde 40 weitergefahren", erklärt Sauber. "Ein Stopp hätte nämlich gereicht, denn auf den härteren Reifen war er klasse unterwegs. Das spricht für das Auto, aber auch für ihn. Seine Leistung war fantastisch. Platz sieben wäre drin gewesen. Mit Kamui wäre es ebenfalls aufgegangen. Er wäre trotz dieses frühen Boxenstopps in die Punkte gefahren. Das Auto war heute so schnell", sagt Sauber. Kobayashi pflichtet seinem Arbeitgeber bei. Auch der Japaner ist davon überzeugt: "Wir hätten Punkte einfahren können, doch leider klappte das nicht. Da spielt es dann eigentlich auch keine Rolle, ob wir konkurrenzfähig waren oder nicht."

Was in der ersten Kurve passierte, wisse er gar nicht genau. "Ein HRT hatte wohl Probleme auf der Bremse und kam angeschossen", meint Kobayashi. Prompt kam es zur Kollision und der Sauber-Fahrer musste einen Notstopp einlegen. Trotzdem war Kobayashi auf Kurs zu einem Top-10-Platz, was Teamchef Sauber zuversichtlich stimmt. Der Schweizer will in Asien noch einmal angreifen. "Es wird interessant. Wir bringen noch ein Update an den Start. Wann, ist aber noch offen", sagt der Teameigner. "Irgendwann stellt man die Entwicklung aber ein und konzentriert sich vollkommen auf das neue Auto. Jetzt laufen diese Projekte noch parallel, doch später ist das nicht mehr möglich. Irgendjemand hat 2012 wieder eine verrückte Idee - vielleicht wir. Lassen sie sich überraschen."

11.9.2011