Lotus will Trend fortsetzen

Heikki Kovalainen will etwaige Chancen in Belgien

konsequent ausnutzen

Lotus hat den Anschluss an das Formel-1-Mittelfeld bisher nicht wie gewünscht herstellen können. Dennoch gibt die Mannschaft um Technikchef Mike Gascoyne nicht auf. Für Spa-Francorchamps werden erneut kleine Updates erwartet, gleichzeitig läuft die Entwicklung für 2012. In Belgien hofft man auf typisches Ardennenwetter, um bei Mischbedingungen eine Chance auf mögliche Punkte zu erhalten.

"Nach einem herrlichen Urlaub in Finnland ist es schön, jetzt wieder an die Arbeit zu gehen", sagt Heikki Kovalainen, der sich speziell auf Spa-Francorchamps freut. "Alle sprechen über Eau Rouge. Aber die geht heutzutage locker mit Vollgas, ist also keine Schwierigkeit mehr. Aber das Gefühl ist dennoch gut. Man muss das Lenkrad extrem festhalten, damit am Kurvenausgang nichts passiert. Die Kompression ist der Senke ist heftig und dann schießt man den Berg hinauf. Das ist wirklich aufregend", beschreibt der Finne die schnelle Passage, die mit rund 300 km/h durchfahren wird. "Rennstrecken sollten wie jene in Spa sein: extreme Kurven, hoher Speed, Überholmöglichkeiten und leidenschaftliche Fans - und natürlich unberechenbares Wetter. Wir haben in dieser Saison schon viel Regen erlebt. Vielleicht erwischen wir am Spa-Wochenende mal sonniges Sommerwetter. Allerdings habe ich so meine Zweifel", schmunzelt Kovalainen. "Irgendwann am Wochenende wird es bestimmt an irgendeiner Stelle Regen geben. Das könnte unsere Chance sein. Wir müssen Druck machen, die sich bietenden Chancen nutzen und weitere Fortschritte machen."

Die Updates der vergangenen Wochen haben Teamkollege Jarno Trulli wieder in bessere Form gebracht. Der Italiener profitierte zuletzt von der neuen Servolenkung. Das Gefühl für das Auto ist wieder da. "Ich habe seit Ungarn einige Tage bei meiner Familie in Miami verbracht", berichtet der erfahrene Formel-1-Pilot von seinen Freizeitaktivitäten. "In Ungarn ging es bei mir bergauf, daher kann ich das nächste Rennen kaum erwarten. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, wie viel besser es sich seit der ersten Runde in Ungarn anfühlt. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht", sagt Trulli regelrecht erleichtert. "Erstmals in dieser Saison konnte ich mir eine solide Setupgrundlage erarbeiten, in die ich Vertrauen habe. Das bringt mich für den Rest der Saison in eine viel bessere Ausgangsposition. Toll, dass es jetzt nach Spa geht", so der Italiener. "Die Strecke ist so ziemlich das Gegenteil von Budapest. Ich sehe das als gute Gelegenheit, um auszuprobieren, wie unser neues System auf schnellen Kursen mit schnellen Kurven funktioniert." Auch er liebe die Strecke in den Ardennen. Es sei nicht nur fahrerisch eine Herausforderung, sondern verlange auch dem Team insgesamt alles ab.

"Die Ingenieure müssen ein Setup finden, das auf der gesamten Runde gut funktioniert, die Mechaniker haben das ganze Wochenende immer wieder mit wechselnden Wetterbedingungen zu tun. Alle sagen, es wäre eine Fahrerstrecke", erklärt Trulli, "aber aus meiner Sicht ist es wirklich eine Teamstrecke. Alle sind gefragt." Teamchef Tony Fernandes meint: "Wir müssen unseren guten Trend fortsetzen und die Probleme mit der Standfestigkeit hinter uns lassen."

21.8.2011