Marussia-Virgin: "Ein typischer Freitag in Spa..."

Jerome D'Ambrosio bei seinen ersten Spa-Kilometern

Marussia-Virgin startete mit einem soliden Ergebnis in das zwölfte Formel-1-Wochenende des Jahres. Timo Glock klassierte sich nach insgesamt 36 Runden in 1:55.494 Minuten auf dem 19. Platz, sein junger belgischer Teamkollege Jerome D'Ambrosio benötigte knapp 1,3 Sekunden mehr Zeit und wurde als 21. abgewinkt. Weil das Wetter nicht viel Fahrbetrieb zuließ, ist der Rennstall zufrieden.

"Es war ein typischer Freitag in Spa", sagt Glock. "Das Wetter gab den Takt vor. Wir konnten in nassen und trockenen Bedingungen fahren und das Auto fühlte sich gut an. Die Session am Morgen war nicht so schlecht und am Nachmittag versuchten wir, noch mehr Runden im Trockenen abzuspulen. Das lief gut. Die Reifen sind noch nicht perfekt, also haben wir noch etwas Arbeit vor uns."

D'Ambrosio, der an diesem Wochenende erstmals vor heimischem Publikum in der Formel 1 antritt, zieht ebenfalls ein recht positives Fazit: "Es ist klasse, endlich auf meiner Heimstrecke und vor meinen belgischen Fans zu fahren. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet. Leider sorgte das typisch belgische Wetter für einen kniffligen ersten Tag, denn wir wären gerne mehr im Trockenen gefahren."

"Wir müssen weiter hart arbeiten, doch ich fühle mich wohl im Auto. Es ist schön, zuhause zu sein", gibt der Belgier zu Protokoll. Etwas zerknirscht zeigt sich Teamchef John Booth. "In mancher Hinsicht war dieser Tag ein bisschen frustrierend. Unsere Planung basierte nämlich wie üblich auf einer grösstenteils trockenen Session", erläutert der Brite nach dem Trainingsauftakt in Spa-Francorchamps. "Auf unserer Liste standen viele Dinge, die wir speziell in der ersten Einheit gerne evaluiert hätten. Immerhin konnten wir einige weitere Erfahrungen mit den Intermediates von Pirelli sammeln. Die meiste Zeit des Tages verbrachten wir damit, unterschiedliche Einstellungen für den Heckflügel und diverse Frontflügel zu erproben", sagt Booth. Man hätte allerdings gerne noch intensiver getestet. "Diese Probefahrten waren aufgrund der Bedingungen vielleicht nicht gar so wissenschaftlich, wie wir sie eigentlich gerne gehabt hätten. Wir konnten dennoch einige Informationen sammeln, die wir über Nacht auswerten werden", meint der Teamchef von Marussia-Virgin. "In der Qualifikation am Samstag könnte es regnen und beide Fahrer verbrachten viel Zeit damit, ihr Regensetup zu erarbeiten. Das Rennen wird indes vermutlich trocken sein. Wir müssen heute Nacht also einige wichtige Entscheidungen und Kompromisse treffen", meint Booth im Hinblick auf den weiteren Verlauf des WM-Events von Belgien. Positiv vermerken darf der britisch-russische Rennstall schon jetzt: Glock und D'Ambrosio lagen am Freitag vor beiden HRT-Fahrzeug, Glock knackte sogar einen Lotus.

26.8.2011