Moss rät Hamilton: Geh zu Daddy!

Die Hamiltons:

Lewis Hamilton versteht sich langsam wieder besser mit seinem Vater

Von vielen als letzter leidenschaftlicher Racer mit Herz und manchmal einem Zacken zu viel Ehrgeiz gewürdigt, muss Lewis Hamilton derzeit besonders von den britischen Medien eine Menge Kritik einstecken. Stirling Moss rät seinem Landsmann dazu, in dieser schwierigen Zeit den Rat seines früheren Managervaters Anthony zu suchen, der sich inzwischen um die Karriere von Paul di Resta kümmert.

"Ich mache mir grosse Sorgen um ihn, denn ich halte ihn für ein aussergewöhnliches Talent", sagt Moss in der 'Daily Mail' über Hamilton. "Meiner Meinung nach braucht er die Führung seines Vaters. Anthony war ein fantastischer Manager, der sich sehr gut um seinen Sohn gekümmert hat. Er hat die ganze Zeit seinen Einfluss ausgeübt, nicht nur auf das Fahrerische, sondern auch auf die Persönlichkeit. Mir scheint, dass sich Lewis verändert hat, seit er sich von seinem Vater getrennt hat." Das Argument, dass der McLaren-Pilot mit 26 alt genug sein sollte, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen, lässt Moss nicht gelten: "Ich habe auch mit 50 noch auf meinen Vater gehört", gibt er zu. "Genauer gesagt habe ich meinen Vater sogar bis zu seinem Tod um Rat gefragt, wenn auch nicht zwingend zum Thema Rennsport. Aber ich habe in bestimmten Bereichen seine Führung gesucht, in Fragen des Lebens zum Beispiel, wie man sich zu verhalten hat."

Hamilton hat seinen Vater nach immer grösser werdenden Meinungsverschiedenheiten als Manager gefeuert und wird seit einigen Wochen von Simon Fullers Agentur XIX Entertainment betreut. Doch auf der Strecke sind seine Sympathiewerte in den Keller gerasselt, so zum Beispiel auch bei Felipe Massa, mit dem es in Monte Carlo zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Massa rät Hamilton nun, sich möglichst zu beruhigen. "Wenn du einige schwierige Rennen hast, dann willst du vielleicht zu viel. Vielleicht ist es dann besser, sich ein bisschen zu beruhigen", äussert der Ferrari-Pilot gegenüber der 'BBC' einen Verdacht. "Das wäre auch für ihn selbst besser, denn er hat dafür bezahlt, wurde in ein paar Rennen bestraft. Es war ja nicht nur ich, sondern er hat auch seinen eigenen Teamkollegen getroffen! Aber Lewis ist ein cleverer Kerl und ich bin mir sicher, er weiss das sowieso."

8.7.2011