HRT enttäuscht und leicht besorgt

Auch Narain Karthikeyan

schaffte den Sprung ins Feld recht locker

Auch wenn sich Vitantonio Liuzzi vor Jerome D'Ambrosio im Marussia-Virgin klassierte, war man bei HRT nach dem Qualifying unzufrieden. Man hatte sich augenscheinlich mehr erhofft also die Ränge 22. und 24. Doch immerhin war die 107-Prozent eine Hürde, die locker überwunden werden konnte - auch von Narain Karthikeyan. Doch Sorgen bereiten vor allem die Stabilität des Autos beim Bremsen und der hohe Verschleiß der hinteren Reifen. Einfach wird das Rennen damit nicht werden.

"Wir hatten gestern Probleme mit der Balance des Autos. Die Hinterreifen überhitzten und wir rutschten ausgangs der Kurven nur umher. Immerhin haben wir die Balance heute Morgen verbessern können", so Liuzzi. "Wir wussten, dass es ein schwieriges Qualifying werden würde, vor allem, weil unsere Hauptgegner Fortschritte gemacht haben. Doch wir müssen uns auf das Rennen konzentrieren, das schwierig genug sein wird, weil die Hinterreifen bei dieser Hitze leiden werden." Dennoch gibt er den Kampf gegen die direkte Konkurrenz nicht auf. "Der Kampf geht weiter und wir werden wie immer bis zur letzten Runde kämpfen", so der Italiener. "Es wird wichtig sein, schon am Start vor Timo (Glock) zu kommen und dann die Hinterreifen zu schonen. Auch wenn das Rennen schwierig wird, werden wir alles für unsere heimischen Fans geben. Nach dem Ergebnis in Montreal können die Fans nun an das Team glauben, wir geben Tag und Nacht alles. Es ist aber schade, dass es ausgerechnet beim Heim-Grand-Prix schwieriger ist."

Noch schwieriger war es für Karthikeyan. "Es war schwierig heute. Ich konnte die gestern verlorene Zeit durch das Getriebeproblem nicht wieder gutmachen", so der Inder. "Die Bremsstabilität unseres Autos ist nicht die beste, das macht mir etwas Sorgen. Aber davon abgesehen gab es keine grossen Probleme. Die Strecke hier ist schwierig und bestraft einen auch für kleine Fehler, weil alle Kurven auf lange Geraden führen. Wenn man also den Scheitelpunkt um ein paar Zentimeter verpasst, wird man auf der langen Geraden dafür bestraft", fährt Karthikeyan fort. "Neben der Ideallinie ist der Grip zudem niedrig. Man muss also besonders präzise fahren." Insgesamt hätte er sich mehr Trainingsrunden gewünscht. "Aber wichtig ist erstmal, dass wir uns qualifiziert haben. Jetzt können wir das Rennen angehen", erklärt er. "Ich bin das erste Mal hier, es geht also um Erfahrung, die ich gewinne. Wir sollten das alles positiv sehen. Wir müssen versuchen, das Auto zu verbessern und auch ich muss besser werden. Dann werden wir sehen, was wir tun können."

"Das Qualifying hätte besser laufen können", so Teamchef Colin Kolles klar. "Wir haben zu viel Zeit verloren, vor allem im zweiten und dritten Sektor. Ich glaube nicht, dass wir heute das Optimum erreicht haben, daher ist es enttäuschend gelaufen. Wir müssen nun die Gründe herausfinden, warum wir so viel Zeit verlieren. Ich hoffe, dass die Ingenieure eine Antwort für die kommenden Rennen finden werden und dass wir ein gutes Setup für das Rennen hier haben."

25.6.2011