Massa hat Mercedes auf der Monza-Rechnung

Felipe Massa will beim Traditionsrennen in Monza

auf das Podium

Für Ferrari steht an diesem Wochenende das wichtigste Rennen der Saison auf dem Programm. Im königlichen Park von Monza findet der Italien Grand Prix vor tausenden Tifosi statt, die Ferrari siegen sehen wollen. Im Vorjahr hatte das geklappt. Fernando Alonso überquerte als Erster die Ziellinie und wurde stürmisch gefeiert. Felipe Massa kam als Dritter auf das Podium. Der Brasilianer ist nicht nur über Ferrari eng mit Italien verbunden. "Am Mittwoch bin ich in Maranello bei der Weltpremiere des 458 Spider. Anschliessend fahre ich nach Monza."

"Ich muss wahrscheinlich nicht hinzufügen, dass ich mich sehr darauf freue", sagt Massa. "Zum ersten Mal bin ich im Jahr 2000 in Italien in der Formel-Renault gefahren. Italien fühlt sich wie mein Heimatland an, weil ich italienische Wurzeln habe. Mein Großvater wurde im Süden des Landes geboren. Meine Familie hat in Brasilien schon immer italienische Traditionen gepflegt. Es war also ganz natürlich, dass ich meine Karriere und meinen Traum von der Formel 1 in Italien fortgesetzt habe. Damals haben alle gesagt, dass man nach England gehen muss. Wenn man dort nicht fährt, dann schafft man es nie in die Formel 1. Ich habe eine andere Richtung eingeschlagen und habe die Karriere in Italien gestartet. Es hat funktioniert, denn ich bin nicht nur ein Formel-1-Fahrer geworden, sondern fahre für Ferrari. Italien ist deshalb ein sehr wichtiges Land für mich. Ich liebe es dort zu sein, speziell für ein Rennen. Das spielt in meinem Leben eine grosse Rolle. Monza ist ein sehr spezielles Rennen für mich, weil es das Heimrennen für das ganze Team ist. Ich kann mich noch an mein erstes Rennen in Monza erinnern. Ich war damals in der Formel-Renault und es gab zwei Läufe. Einen am Samstag für die italienische Meisterschaft und einen am Sonntag, der zur Europameisterschaft gezählt hat. Ich habe beide gewonnen! Es war nicht mein erstes Rennen in Italien, denn das fand in Mugello statt. Das habe ich aber auch gewonnen. Als ich nach Italien gekommen bin, lebte ich in der Nähe von Monza. Es war ein Ort mit dem Namen Erba. Ich war dort ein Jahr und wohnte direkt gegenüber der Werkstatt meines damaligen Teams. Das Haus gehörte meinem Teamchef. Dieses Wochenende ist also mein zweites Heimrennen und ich treffe im Paddock immer viele Menschen aus meiner Rennkarriere."

"Zurück zu 2011. Natürlich ist das ein sehr wichtiges Wochenende für uns. Nicht weil es jetzt unsere letzte Chance in diesem Jahr, oder etwas anderes in diese Richtung, ist, sondern weil wir für uns, das Team und die Fans ein gutes Resultat holen wollen", blickt Massa voraus. "Spa war für uns nicht fantastisch und das kalte Wetter sorgte für Reifenprobleme. An diesem Wochenende stehen uns die gleichen Reifenmischungen ur Verfügung. Hoffentlich wird es viel heisser. Wir brauchen ein Auto mit einer guten Höchstgeschwindigkeit. Wie alle Teams auch, werden wir mit wenig Abtrieb und kleinen Flügeln fahren. Im Training muss man eine gute Balance finden. Man braucht in den engen Schikanen eine gute Traktion. Außerdem muss das Auto über die Randsteine springen können. Das ist für eine gute Rundenzeit wichtig, speziell im Qualifying. Im Rennen werden wir viele Überholmanöver sehen, aufgrund des Hochgeschwindigkeitscharakters der Strecke. Es gibt zwei DRS-Zonen. Ich sage jetzt nicht, dass es ein Vorteil ist, wenn man vor der Parabolica Zweiter ist und dann in er letzten Runde noch überholt. Wenn man ein gutes Auto hat, ist es wahrscheinlich besser, wenn man schon vorher überholt und sich einen Vorsprung von über einer Sekunde herausfährt. Sollte man aber bis zur letzten Runde kämpfen, dann könnte das der Fall sein. Es kann ein interessantes Rennen werden." "Es ist nicht schwer vorherzusagen, dass Ferrari, McLaren und Red Bull die Sieganwärter sind. Mercedes hat aber gezeigt, dass sie auf den Geraden den besten Topspeed haben. Weil das in Monza so wichtig ist, könnte das einen Einfluss auf das Resultat haben." Nach dem Grand Prix von Italien verabschiedet sich die Formel 1 aus Europa.

"Weil diese Saison nicht sonderlich gut für uns verlaufen ist, wäre es wichtig, dass wir einen guten Job in Monza machen, und das Ergebnis holen, dass sich die Tifosi und wir verdienen. Ich kann es kaum erwarten, am Donnerstag durch die historischen Tore zu fahren und am Freitag auf die Strecke zu gehen. Ich möchte besser als Platz drei im Vorjahr sein. Wenn man auf dem Podium steht und auf die Fans blickt, dann ist das eine tolle Erfahrung. Das will ich am Sonntag wieder tun."

8.9.2011