Hamilton: Volle Rückendeckung von McLaren

Lewis Hamilton hört derzeit viel über sich selbst

Für McLaren-Pilot Lews Hamilton brachte auch der Grand Prix von Japan am vergangenen Wochenende kein Ende seiner aktuell schwierigen Phase. Im Gegenteil: Während Teamkollege Jenson Button mit seinem dritten Saisonsieg sowohl Platz zwei in der Fahrerwertung als auch seine Position im Team weiter festigen konnte, geriet Hamilton einmal mehr mit Ferrari-Pilot Felipe Massa aneinander und beendete das Rennen, in dem er anfangs vor Button lag, lediglich als Fünfter.

Während Button die vergangenen fünf Rennen allesamt auf dem Podium beenden und zwei davon gewinnen konnte, liess Hamilton seinem Sieg auf dem Nürburgring Ende Juli bis dato keine weitere Podiumsplatzierung folgen. Ungeachtet der Aneinanderreihung von Missgeschicken steht man bei McLaren nach wie vor voll hinter dem Weltmeister des Jahres 2008. "Lewis ist selbst sein grösster Kritiker", wird McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale von 'Autosport' zitiert. "Er ist fest entschlossen, zu gewinnen und verständlicherweise nicht glücklich, wenn er vom eigenen Teamkollegen geschlagen wird oder jemand anderes das Rennen oder die Weltmeisterschaft gewinnt. Er selbst ist schwer enttäuscht. Wir als Team wären es jedoch mindestens genauso, wenn er dies nicht wäre." Neale bezeichnet seinen zuletzt wiederholt in die Kritik geratenen Schützling als "phänomenalen Fahrer, der auf der Strecke stets für Action sorgt". Genau diese Eigenschaft sei es letztlich auch, die ihm bei der Truppe aus Woking viele Sympathien einbringt. "Mir liegt sehr viel daran, Lewis klarzumachen, dass das gesamte Team zu 100 Prozent hinter ihm steht. Das Personal mag jeden einzelnen Aspekt an Lewis Hamilton", so Neale.

Neale glaubt an Lerneffekt bei Hamilton

Der McLaren-Geschäftsführer sieht die Gründe für die derzeitige Formkrise bei Hamilton längst nicht nur beim Fahrer selbst: "Er hatte eine schwierige Saison, in der wir ihm nicht das Auto zur Verfügung gestellt haben, mit dem er in diesem Jahr den Titel hätte gewinnen können. Was er aus dem Auto herausgeholt hat, war fantastisch." Die gegenwärtige Form seines Teamkollegen Button würde Hamilton nur darin erinnern, dass seine eigene Entwicklung als Fahrer noch nicht abgeschlossen ist, wie Neale bekräftigt: "Jenson fährt derzeit wahrscheinlich so gut wie nie und kann immer noch zulegen. Ich bin zuversichtlich, dass Lewis noch einige Dinge lernen wird und seinerseits besser werden wird." Das Gleiche gelte auch für Neale selbst, wie er offenbart. "Ich bin doppelt so alt wie Lewis, aber ebenfalls noch nicht am Ende meiner persönlichen Entwicklung. So gesehen befinden wir uns in einer vergleichbaren Situation", stärkt der McLaren-Geschäftsführer seinem arg gebeutelten Piloten den Rücken.

13.10.2011