FOTA zieht Formel-1-Übernahme in Betracht

Martin Whitmarsh kann sich vorstellen,

dass die Teams die Formel 1 kaufen

Die Teamvereinigung FOTA, der bis auf HRT alle aktuellen Formel-1-Rennställe angehören, zieht offenbar ernsthaft in Betracht, die kommerziellen Rechte am Grand-Prix-Sport zu übernehmen. Laut Informationen hat die FOTA bereits das Beratungshaus DC Advisory Partners engagiert, um die Möglichkeit einer Formel-1-Übernahme zu prüfen.

DC Advisory Partners beschreibt sich selbst auf der offiziellen Internetseite als "eines der führenden europäischen Corporate-Finance-Beratungshäuser im Midcap-Segment. Mit unserer umfassenden Transaktionserfahrung, unseren spezialisierten Branchenteams und unseren hervorragenden weltweiten Kontakten bieten wir unseren Kunden kompetente und objektive Beratung bei Unternehmenskäufen und -verkäufen (...)." Das Unternehmen soll im Auftrag der FOTA verschiedene Geschäftsmodelle prüfen, darunter auch eine Übernahme von Formel-1-Anteilen. "Unterm Strich gehört die Formel 1 Risikokapital-Anlegern", erklärt FOTA-Chef Martin Whitmarsh, "und man würde vermuten, dass diese den Sport nicht ewig halten werden." Tatsächlich hat CVC Capital Partners heute laut 'Sky-News'-Blogger Mark Kleinman angedeutet, dass man sich vorstellen kann, Anteile zu verkaufen.

"Wir müssen uns fragen: Was können wir unternehmen, um den Sport grösser und besser zu machen? Das versuchen wir", so Whitmarsh am vergangenen Wochenende in Monza. Dass man in Erwägung zieht, CVC auszukaufen und die Kontrolle über die Formel 1 selbst in die Hand zu nehmen, will er aber nicht als "aggressives Manöver" oder gar "Verschwörung" verstanden wissen. Vielmehr habe man DC Advisory Partners acht Wochen Zeit gegeben, um verschiedene Geschäftsmodelle im Interesse der Teams zu prüfen. "Dann werden wir entscheiden, was wir mit unseren Partnern teilen wollen, und wir werden Empfehlungen abgeben, wie es unserer Meinung nach weitergehen sollte", erklärt Whitmarsh und bezieht sich damit auch auf die bevorstehende Verhandlung eines neuen Concorde-Agreements.

16.9.2011