Senna wollte die Formel 1 schon aufgeben

Bruno Senna stand knapp davor,

in der NASCAR eine neue Karriere zu starten

Seit sich Renault von Nick Heidfeld getrennt und stattdessen Testfahrer Bruno Senna ins Renncockpit gehievt hat, ist der Brasilianer in aller Munde: Im verregneten Qualifying in Spa-Francorchamps überraschte er auf Anhieb mit dem Einzug ins Top-10-Finale und zuletzt in Monza lieferte er ein tadelloses Wochenende ab, das mit seinen ersten beiden WM-Punkten für Platz neun belohnt wurde.

Nun darf sich Senna sogar Aussenseiterchancen ausrechnen, auch 2012 für Renault zu fahren oder zumindest bei einem anderen Team unterzukommen. Das sah vor gar nicht allzu langer Zeit noch ganz anders aus: "Vor 40 Tagen war meine Perspektive sehr schlecht", wird er von 'O Estado de S.Paulo' zitiert. So schlecht, dass er sogar darüber nachdachte, der Formel 1 den Rücken zu kehren und stattdessen in die US-NASCAR-Szene zu wechseln. "Ich hatte schon eine Reise in die Vereinigten Staaten geplant, um mir die NASCAR anzuschauen und dort vielleicht gemeinsam mit Nelson (Piquet jun.) zu fahren. Aber auf einmal wendete sich das Blatt", erinnert sich Senna. "Es ist schwierig, wie ich mitten in der Saison eine Chance zu erhalten, aber das Wichtigste ist jetzt, Ergebnisse einzufahren, damit ich auch nächstes Jahr hier bleiben darf."

Was keineswegs einfach wird: Witali Petrow gilt dank russischer Sponsorenmillionen und konstant solider Leistungen als gesetzt, hat auch einen Vertrag bis Ende 2012, und Teamchef Eric Boullier hofft immer noch auf ein Comeback von Robert Kubica. Zudem möchte Boullier auch für den neuen GP2-Champion Romain Grosjean ein Cockpit finden. Für Senna spricht dafür die Unterstützung der brasilianischen Wirtschaft.

23.9.2011