Australien: Horror-Stunde für Sauber

Nach 39 Minuten, um genau 13.09 Uhr (Ortszeit), fährt Kobayashi in Turn 12 einen Plastik-Begrenzungspfosten um, reisst sich dabei vorne links den Frontflügel weg. Überall liegen Trümmerteile herum. Die roten Flaggen sind draussen – Trainingsunterbruch. Bei Sauber wir heftig gearbeitet...

Um 13.27 Uhr verliert der Japaner in der zwölften Kurve den Frontflügel, wieder muss Kobayashi durchs Kiesbett flüchten. Das Team gibt zu, dass man nach dem ersten Zwischenfall die Frontpartie mit der Nase zwar genau geprüft habe, doch hätte man nicht nur den Frontflügel ersetzen sollen, sondern auch die Nase!

Um 13.48 Uhr bleibt auch Kobayashis Teamkollege Pedro de la Rosa mitten auf der Strecke, in Turn vier, stehen. Defekt: Kupplungssteuerung. Offenbar wieder ein Hydraulikfehler – wie schon bei beiden Ausfällen beim Startrennen vor 12 Tagen in Bahrain.

Nun, Sauber hatte durch diese drei Auftritte zwar viel TV-Präsenz, doch leider fehlte auf der weissen Jungfrau aus Hinwil eine grosse Sponsoraufschrift...

Die Horror-Stunde wurde dann mit einer weisen Entscheidung abgeschlossen: Sauber verzichtet bereits nach 90 Minuten auf das eigene System mit dem Heckflügel-Trick für einen höheren Topspeed auf den Geraden. Mclaren hat mit seinem System die Rivalen in Bahrain geschockt und aufgeweckt. Mit der künstlich gestörten Luft am Heckflügel wurden bis zu 10 km/h mehr erreicht. Bei Sauber heisst es: «Bevor wir mit diesem System weitermachen, müssen wir andere Probleme lösen!»

26.3.2010