Schumacher lässt Kritik kalt

Der Himmel über dem Sepang International Circuit präsentierte sich grau in grau, ehe er seine Schleusen öffnete. Doch Michael Schumacher liess sich davon ebenso wenig die Laune verderben wie durch die Kritik an seiner Leistung beim vergangenen Rennen in Australien. Nach dem 10. Platz von Melbourne laufen im Fahrerlager bereits erste Wetten, ob der 41-Jährige diese Saison überhaupt beendet. Marc Surer ist sicher, dass der Renngott dies tut.

Trotz keinesfalls berauschender Ergebnisse präsentiert sich der Rekord-Champion in Sepang weiter entspannt und locker. "Ich bin nach den zwei Rennen weiterhin Feuer und Flamme", sagte Schumacher auf einer PR-Veranstaltung seines Arbeitgebers Mercedes in Kuala Lumpur. Die Kritik lässt den Routinier scheinbar kalt. "Das ist mir alles total egal. Mir geht es nur darum, Spass zu haben", behauptet der 91-malige GP-Sieger. "Die Leute denken vielleicht, dass ich nichts gezeigt habe. Aber ich sehe das anders. Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Leistung."

Viele Beobachter nehmen Schumacher allerdings nicht ab, dass er mit seinem Ergebnis in Melbourne tatsächlich glücklich gewesen ist. "Da spielt er uns vielleicht etwas vor. Das kaufe ich ihm nicht ab. Ich kann nicht glauben, dass er seinen Ehrgeiz verloren hat", sagte Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer. Schumacher führt die Probleme aufs Auto zurück: "Im Moment sind wir nicht so weit, dass wir gewinnen können." Doch die Hoffnung gibt er nicht auf. "Wir haben doch noch alle Möglichkeiten. Ich habe die WM ganz sicher noch nicht aufgegeben", wird er in der 'Bild'-Zeitung zitiert.

In Malaysia will er seinen Kritikern die passende Antwort geben. Schumacher: "Wir wollen aufs Podium. Wir sind nicht zu weit weg. Und danach wird auch noch einiges kommen." Von seinem Boss, Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, erhält Schumacher volle Rückendeckung. Dass sein teuerster Angestellter in den ersten beiden Rennen sehr unauffällig, für einige Betrachter sogar lustlos gefahren sei, entspricht laut Haug absolut nicht den Tatsachen.

"Er ist hier, um konkurrenzfähig zu sein", sagte der Mercedes-Sportchef: "Michael ist stark." Ganz sicher ist jedenfalls, dass Schumacher derzeit nicht das Auto hat, um an der Spitze mitzufahren. Momentan ist Mercedes nur die vierte Kraft in der Königsklasse - hinter McLaren, Ferrari und den überragenden Red Bull. Das zeigten auch die beiden freien Trainings vom Freitag in Malaysia.

2.4.2010