Kobayashi nach Japan-Besuch in Sorge

Kamui Kobayashi

stattete seiner Heimat diese Woche einen Besuch ab

Beim Saisonauftakt in Melbourne möchte Kamui Kobayashi unbedingt ein gutes Ergebnis einfahren, um "den Menschen in Japan vielleicht wenigstens ein kleines bisschen Hoffnung und eine positive Nachricht" zu bescheren. Denn infolge der verheerenden Erdbeben-Katastrophe ist Japan im Moment ein arg gebeuteltes Land.

Kobayashi machte sich davon vor Ort ein Bild: "Ich war natürlich sofort in grosser Sorge um mein Heimatland und bin von dem Barcelona-Test nach Japan geflogen. Ich muss sagen, die Situation ist wirklich sehr, sehr schlimm", seufzt der 24-Jährige, der aus der Industriestadt Amagasaki stammt. Diese gehört nicht zu den ernsthaft betroffenen Regionen - und Kobayashi versicherte sich auch in Barcelona schon, dass es seinen Angehörigen gut geht.

Doch auch wenn das zum Glück zutreffen mag, so leiden doch viele andere Menschen: "So viele Menschen sind umgekommen, viele sind obdachlos, ohne Essen und Wasser im kalten Winter, viele haben geliebte Menschen verloren. Es ist schwer zu begreifen, dass ein Szenario, das schlimmer ist als jeder Katastrophenfilm, Realität geworden ist", zeigt sich Kobayashi von den Ereignissen in seiner Heimat erschüttert.

"Wir müssen zusammenstehen und wir brauchen Hilfe aus der ganzen Welt", fordert er die Staatengemeinschaft zur Solidarität auf. "Ich habe Angst, dass das ganze Land untergehen könnte - es ist einfach zu furchtbar. Seit dem Erdbeben und dem Tsunami werden die Nachrichten jeden Tag schlechter, es zeichnet sich derzeit gar nichts Gutes ab. Ich habe den Wunsch, etwas zu tun und zu helfen, aber tatsächlich kann ich alleine praktisch nichts ausrichten."

23.3.2011