Vor 20 Jahren: Schumis Start mit einer Lüge

Michael Schumacher auf dem grünen Jordan-Ford

bei seinem F1-Debüt in Spa 1991

Am 23. August 1991 tauchte Michael Schumacher erstmals in der Formel 1 auf. Beim GP Belgien in Spa debütierte der spätere Superstar auf einem Jordan-Ford – dank einer Lüge und Peter Sauber. Am Sonntag fährt Schumi zum 15. Mal in den Ardennen.

Nach der Sommerpause geht die Formel 1 am Sonntag mit dem GP Belgien in Spa weiter. Für Michael Schumacher (42, heute Mercedes) ein spezielles Rennen. Vor exakt 20 Jahren, am 23. August 1991, setzte der Deutsche im Freitags-Training eine erste Duftmarke in der Königsklasse – Platz 11 von 29 Piloten mit einer Zeit von 1:55, 322. Dass der spätere Rekordweltmeister (7 Titel, 91 GP-Siege) überhaupt mit dem Jordan-Ford fahren durfte, verdankte er einer glatten Lüge – und Peter Sauber.

Schumi kannte Strecke gar nicht


Das Jordan-Cockpit war nur frei, weil Stammpilot Bertrand Gachot nach einer Pfefferspray-Attacke auf einen Taxifahrer in London im Gefängnis sass. Prompt bot sich Michael Schumacher an und bediente sich einer Lüge. Gegenüber Teamchef Eddie Jordan behaupteten der Deutsche und sein Manager Willi Weber, er kenne die Strecke von Spa sehr gut. Dabei war er noch nie zuvor dort gefahren, kannte die Strecke nur von einer Besichtigung per Velo. Ohne das grosszügige Zutun von Peter Sauber wäre Schumi aber auch nicht zum F1-Auftritt gekommen. Der Schweizer bezahlte umgerechnet 390000 Franken, um Schumacher den Start zu ermöglichen (Schumi war damals Fahrer in Saubers Sportwagen-Team).

Das Aus im Rennen nach 500 Metern

Im Qualifying glänzte Schumacher mit einem starken siebten Platz. Das Rennen ging aber in die Hose. Schumi rollte schon nach 500 Metern mit Kupplungsschaden aus. Den Sieg holte sich Ayrton Senna. Schumacher startete nur einmal im Jordan. Ab dem nächsten GP in Monza im September 1991 fuhr er für das Team Benetton, dem er bis 1995 die Treue hielt und zweimal Weltmeister wurde (1994/1995). Zwischen 1996 und dem Rücktritt 2006 gehörte sein Herz ganz Ferrari. Den Italienern schenkte er fünf Weltmeister-Titel. Seit dem Comeback 2010 – mit 41 Jahren – fährt Schumi mit Mercedes erfolglos hinterher. In 30 Rennen gabs noch keinen Podestplatz.

23.8.2011